Wirtschaft
"Schockwelle"! EU-Kommission warnt vor Rekord-Teuerung
Der Ukraine-Krieg schickt die Preise laut EU-Kommission auf einen historischen Höhenflug. Gleichzeitig wächst die Wirtschaft schwächer als erhofft.
Seit Donnerstag haben wir’s schwarz auf weiß: Laut Sommer-Konjunkturprognose der EU-Kommission werden die Preise in der EU 2022 im Jahresdurchschnitt um 8,3 Prozent zulegen. Die Staaten der Eurozone dürften auf 7,6 Prozent kommen, so die Experten. Bei ihrer letzten Prognose im Mai waren die Ökonomen noch von 6,8 Prozent Inflation für die EU bzw. 6,1 Prozent für die Eurozone ausgegangen. Auch 2023 dürfte uns noch ein kräftiges Plus von 4,6 Prozent (EU) bzw. 4,0 Prozent (Eurozone) bevorstehen.
Bei der Wachstumsprognose geht die Kommission weiterhin davon aus, dass die Wirtschaft heuer um 2,7 Prozent (EU) bzw. 2,6 Prozent (Eurozone) zulegen kann. Fürs kommende Jahr wurde die Vorhersage allerdings deutlich nach unten korrigiert. Jetzt geht man von 1,5 Prozent Wachstum in der gesamten EU bzw. 1,4 Prozent in der Eurozone aus.
Putins Invasion löste "Schockwelle" aus
EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni spricht von einer "Schockwelle", die "Russlands grundlose Invasion der Ukraine" durch die Weltwirtschaft sendet. Laut Gentiloni wird "die Inflation im Euroraum voraussichtlich im dritten Quartal 2022 mit einem neuen Rekordhoch von 8,4 Prozent ihren Höhepunkt erreichen". Aber: "Da der Druck durch Energiepreise und Versorgungsengpässe nachlässt, wird erwartet, dass die Inflation danach stetig sinken und bis Ende 2023 unter 3 % fallen wird."
Jahresinflation steigt bei uns auf 7,4 Prozent
Und wie sieht die Lage in Österreich aus? Für die Alpenrepublik erwartet die EU-Kommission für heuer eine durchschnittliche Teuerungsrate von 7,4 Prozent. 2023 sollte die Inflation auf 4,4 Prozent zurückgehen. In der Frühjahrsprognose war noch von 6,0 Prozent bzw. 3,0 Prozent die Rede.
Wirtschaftlich müssen wir uns in Österreich hingegen auf ein schwächeres Wachstum als erhofft einstellen. Für heuer wurde die Prognose von 3,9 Prozent (laut Frühjahrs-Konjunkturprognose) auf nunmehr 3,7 Prozent zurückgeschraubt. 2023 soll das Plus dann 1,5 Prozent statt zuletzt erwarteter 1,9 Prozent ausmachen.