Gehirnerschütterung bei Star
Schock-Geständnis: "Keine Erinnerung an das Spiel"
Raphael Varane packt aus. Der Star beichtete nun, mit schweren Kopfverletzungen gespielt zu haben, könne sich an eine Partie nicht erinnern.
Der 30-jährige Abwehrspieler verließ Real Madrid im Sommer 2021, heuerte bei Manchester United an. Nun sprach der französische Teamspieler in der "L´Equipe" über Kopfverletzungen. Und gestand, mehrmals mit einer Gehirnerschütterung gespielt zu haben.
Der Weltmeister von 2018 erzählte von einem Duell im Dress von Real Madrid gegen Manchester City im Achtelfinale der Champions League 2020. Die "Königlichen" verloren mit 1:2 und schieden aus. Varane enthüllte nun, mit einer Gehirnerschütterung, die er sich kurz zuvor zugezogen hatte, auf dem Platz gestanden zu sein. "Ich hatte eine Gehirnerschütterung, ich habe es schon beim Aufwärmen gespürt und mir gesagt: ,Wach auf!´", verzählte Varane. "Ich wollte mir fast selbst eine Ohrfeige geben. Während des Spiels waren meine ersten drei Bälle technisch sauber, aber ich war zu langsam. Ich konnte mich nicht konzentrieren, ich war wie ein Zuschauer. Das Spiel verlief für mich schlecht, im Nachhinein wurde mir klar, dass es mit dem Schock zusammenhängt, den ich hatte", schilderte der heute 30-Jährige.
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"Erinnere mich nicht an das Spiel"
Es war nicht das erste Mal, dass Varane nicht auf seinen Körper gehört, die nötige Pause eingelegt hatte. Schon beim Duell der französischen Nationalmannschaft gegen den späteren Weltmeister Deutschland im Jahr 2014 war der Abwehrspieler mit einer Gehirnerschütterung angetreten, hatte sich die Kopfverletzung kurz zuvor im Achtelfinale gegen Nigeria zugezogen.
"Wenn mich in diesem Moment jemand angesprochen hätte, weiß ich nicht, ob ich antworten hätte können. Ich erinnere mich nicht an das Spiel", beichtete der heute 30-Jährige. Das deutsche Team siegte schließlich mit 1:0. Mats Hummels erzielte den Treffer per Kopf, hatte sich gegen Varane durchgesetzt.
"Rate meinem Sohn: Mach keine Kopfbälle"
"Ich frage mich rückblickend: Wenn ich gewusst hätte, dass es eine Gehirnerschütterung ist, hätte ich es dann gesagt, auch wenn es bedeutet hätte, dieses Spiel nicht zu bestreiten?", fragte der nunmehrige Abwehrspieler von Manchester United, schob hinterher: "Ich wollte zehn Jahre nicht darüber reden, weil es wie eine Entschuldigung klingen kann. Ich wollte nie, dass es so aussieht, weil es nicht so ist."
Varane sei vom Ehrgeiz angetrieben worden, von einem falschen Pflichtbewusstsein seinen Teamkollegen gegenüber. "Ich habe solch wichtige Spiele nie verpasst. Es sind die Spiele, auf die ich mich besser konzentrieren kann. Ich habe viel über mich selber nachgedacht und gemerkt, dass diese Fehler nicht vom Himmel gefallen sind", so Varane etwa über das jüngste Beispiel einer Gehirnerschütterung während des Spiels, dem "Königsklassen"-Aus gegen Manchester City vor vier Jahren.
Bei seinem jetzigen Klub, den "Red Devils", hat beim 30-Jährigen ein Umdenken stattgefunden. "Uns wurde empfohlen, nicht mehr als zehn Kopfbälle pro Trainingseinheit zu machen. Mein Sohn spielt Fußball, ist sieben Jahre alt. Ich rate ihm, keine Kopfbälle zu machen", betonte Varane. Der Franzose hat in der aktuellen Saison 29 Partien für United absolviert, dabei ein Tor erzielt. Sein Vertrag läuft noch bis 2025.