Ärzte können es nicht finden
Schock für Frau – Verhütungsstäbchen wandert im Körper
Als sich Rebecca Hardy ihr Verhütungsstäbchen entfernen lassen will, können die Ärzte es zuerst nicht finden. Dann doch – aber ganz woanders.
Als ihr Verhütungsstäbchen nach drei Jahren ausgewechselt werden sollte, dachte Rebecca Hardy aus Nottinghamshire (Großbritannien) noch, alles würde reibungslos verlaufen – doch es sollte anders kommen. Denn dort, wo es eingesetzt worden war – in ihrem Oberarm – konnte der Arzt es nicht mehr finden. Auch andere Ärzte nicht. Aber wo konnte es sein?
Seit dem Zeitpunkt der Einsetzung hatte Rebecca immer wieder ein seltsames Gefühl. "Ich konnte es nie in meinem linken Arm spüren", so die 2-fache Mutter. Sie ging noch im selben Monat zur Kontrolle. Ihr wurde aber nur gesagt, sie solle sich keine Sorgen machen, es sei "nur ein tiefes Implantat".
Das Verhütungsstäbchen (Hormonimplantat) hat eine Länge von 4 Zentimeter und 2 Millimeter Durchmesser. Es wird auf der Innenseite des Oberarms unter die Haut implantiert und dort maximal 3 Jahre. In dieser Zeit gibt es konstant Hormone zur Schwangerschaftsverhütung ab.
Albtraum wird wahr
Als es schließlich entfernt werden sollte, bestätigte sich Rebeccas schlimmste Vermutung. "Ich war nicht nur in Panik, sondern musste auch noch wochenlang auf die CT-Untersuchung und die Röntgenaufnahmen warten, und dann noch länger auf die Ergebnisse. Erst ein Jahr später erfuhr ich, wo mein Implantat war."
In Lungenarterie gewandert
Die Bilder zeigten, dass es in eine ihrer Lungenarterien gewandert war. Also in eines der Blutgefäße, die sauerstoffreiches Blut vom Herzen zur Lunge transportieren. Man könne eine Entfernung versuchen, das wäre jedoch mit Risken behaftet, hieß es. "Man wies mich darauf hin, dass dies ein sehr gefährlicher Eingriff ist, da es keine 100-prozentige Chance gibt, dass es gelingt oder überhaupt entfernt werden kann. Außerdem könnte es die Sache für mich noch schlimmer machen und meine Arterie reißen", erklärte die 27-Jährige.
Riskanter Eingriff
Da die junge Frau im Laufe der Jahre keine Anzeichen von Problemen oder Schwierigkeiten hatte, entschied sie sich gegen den Eingriff und kein Risiko einzugehen. "Ich habe zwei Kinder, an die ich denken muss." Es wird also in der Lungenarterie verbleiben. Schwanger werden könne sie trotzdem noch, allerdings könne es etwa acht Jahre dauern, bis alle von dem Stäbchen abgegebenen Hormone vom Körper vollständig abgebaut sind. Leider ist die Implantatwanderung eine bekannte, seltene Komplikation bei dieser Verhütungsform.
Auf den Punkt gebracht
- Rebecca Hardy wollte ihr Verhütungsstäbchen entfernen lassen, doch es hatte sich in ihre Lungenarterie verlagert, was einen gefährlichen Eingriff zur Entfernung erforderlich machte
- Trotz der Risiken entschied sie sich dagegen, da sie bereits zwei Kinder hat und keine weiteren Gesundheitsrisiken eingehen wollte