Tragisches Schicksal
Schock – das fand man im Hals von Wallersee-Schwan
Eine tennisballgroße Halsschwellung bei einem Schwan aus dem Wallersee in Salzburg gab dem Pfotenhilfe-Chirurgen Rätsel auf.
Seit mehreren Jahren wird ein Schwan am Wallersee beobachtet und immer wieder dem Tierschutzhof Pfotenhilfe gemeldet, der am Hals eine runde Schwellung hat. Zunächst war diese jahrelang unverändert tischtennisballgroß, heuer im Frühjahr aber schon größer als ein Tennisball. Kürzlich konnte der Schwan eingefangen werden.
Beim Röntgen glaubte der Chirurg Daniel Eschlböck Angelhaken im Kropf zu erkennen und wollte diese endoskopisch operativ entfernen. Doch es kam anders.
Zu großes Risiko
Denn die Endoskopkamera zeigte, dass es sich um verschluckte Angelbleigewichte handelt, die bereits komplett von Gewebe umwachsen sind. Nach Rücksprache mit einem Vogelexperten wurde von der Entfernung der Gewichte Abstand genommen. Das Risiko wäre zu groß gewesen. Außerdem ist der Schwan durch die Schwellung nicht wesentlich beeinträchtigt.
Blei ist giftig
Allerdings führt Blei im Körper zu einer schleichenden Vergiftung, weshalb es auch seit vielen Jahren Diskussionen über ein Bleiverbot gibt. Die Pfotenhilfe fordert schon lange ein Verbot. Ebenso wie bei der Jagd, weil etwa Greifvögel mit Bleischrot verseuchte Beute aufnehmen, aber auch Gewässer und Böden vergiftet werden. Ein weiteres Problem sind durch Wasservögel verschluckte oder im Schnabel oder den Füßen steckende Angelhaken, die schmerzhafte Wunden verursachen, wodurch sie geschwächt werden oder gar sterben können.
Der Schwan wurde am Freitag von Pfotenhilfe-Mitarbeitern wieder in Henndorf am Wallersee in die Freiheit entlassen. Er ist sofort zurück zu seiner Familie.