Wirt legt Kalkulation offen

Schnitzel-Rechnung: Viertel des Preises fürs Personal

Die stark steigenden Lokal-Preise sorgen für Schlagzeilen. Bei einem Wirt in OÖ kostet das Schnitzel faire 13 Euro. So setzt sich der Preis zusammen.

Schnitzel-Rechnung: Viertel des Preises fürs Personal
Beim Gasthof Haudum im Mühlviertel in Oberösterreich kostet das Wiener vom Schwein (Voralpen Strohschwein, Reis, Bio-Kartoffeln, Preiselbeeren) 13 Euro.
Gasthof Haudum

Wieviel darf ein Schnitzel heutzutage kosten? Darüber sind seit der Teuerungswelle in der Gastronomie heftige Debatten entbrannt. Ein gehobenes Lokal in Linz verlangt für den Klassiker vom Schwein schon 23 Euro. Im Gespräch mit "Heute" erklärte der Wirt bereits ausführlich, wie er auf diesen Preis kommt und warum das seiner Meinung nach auch gerechtfertigt ist.

Ein anderer Gastronom in Grieskirchen verlangt für sein Schnitzerl zehn Euro weniger. Auch er hat im "Heute"-Gespräch bereits erklärt, warum er im Vergleich recht günstig ist.

Lukas Haudum vom traditionsreichen Gasthof Haudum in Helfenberg im Mühlviertel legt nun seine Schnitzel-Kalkulation gegenüber "Heute" offen. Obwohl der Gasthof weit über die Grenzen bekannt und beliebt ist, verlangt er für das Schweins-Schnitzerl mit Reis, Kartoffeln und Bio-Zitrone nur 13 Euro. Der Klassiker vom Kalb kommt auf 21 Euro.

Laut Haudum muss er von den 13 Euro rund 45 Prozent für den Wareneinsatz ausgeben, das sind knapp sechs Euro. Damit werden das Voralpen-Strohschwein, Bio-Kartoffeln, Reis und Preiselbeeren sowie eine Bio-Zitrone gekauft. Davon sind 25 Prozent, also etwas mehr als drei Euro, Personalkosten. 15 Prozent, also rund zwei Euro, beträgt der Anteil für Energiekosten.

Haudum sagt zu "Heute", dass die Preise schon immer wieder Thema seien. Was ihn ärgert: Wenn Kritik daran oder an etwas anderem nicht direkt vor Ort geäußert wird, sondern später in Form einer sehr generell gehaltenen Rezension auf diversen Plattformen. Dann könne man nicht darauf reagieren, so Haudum. Er betont, dass bei ihm im Wirtshaus Zutaten von hoher Qualität verwendet werden, vom Tierwohl-Fleisch bis hin zu Bio-Produkten.

Hohe Personalkosten, Hitze-Zuschlag

Gerade die Personalkosten machen vielen Wirten zu schaffen. Für den bevorstehenden Herbst wurde eine neue Erhöhung der Gastro-Gehälter ausverhandelt. Und auch das Wetter macht vielen Wirten immer mehr zu schaffen. Starkregen und extreme Hitze wechseln sich oft rasch ab. Investitionen in Klimageräte, Markisen, Sonnenschirme und Überdachungen schlagen sich auf die Budgets. Preiserhöhungen sind häufig die einzig logische Konsequenz.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Der Wirt des traditionsreichen Gasthofs Haudum in Helfenberg im Mühlviertel erklärt, warum sein Schweins-Schnitzel mit Reis, Kartoffeln und Bio-Zitrone nur 13 Euro kostet
    • Etwa 45 Prozent des Preises entfallen auf den Wareneinsatz, wovon rund 25 Prozent für Personalkosten verwendet werden
    • Die Preiserhöhungen in der Gastronomie sind oft die einzige logische Konsequenz angesichts steigender Personalkosten und Investitionen in Klimageräte und Sonnenschirme
    rep, JR
    Akt.