Die meisten von uns bekommen von Zeit zu Zeit Schluckauf. Er kann zwar lästig sein, verschwindet aber in der Regel nach kurzer Zeit wieder von selbst. Aber manchmal kann ein hartnäckiger Schluckauf minutenlang oder sogar bis zu einer Stunde andauern. Aber wann wird es krankhaft und bedarf einer Behandlung?
Schluckauf ist ein unwillkürliches und schnelles Zusammenziehen des Zwerchfells und der Muskeln zwischen den Rippen, die die Lungen zum Atmen ausdehnen, unmittelbar gefolgt vom Verschluss der Stimmritze. Dabei handelt es sich um die Muskelklappe, die die Atemwege nach dem Schlucken verschließt. Das Schließen der Stimmritze verursacht den "Schluckauf". Die meisten Schluckauf-Episoden sind kurz und geben keinen Anlass zur Sorge. Aber auch Alkohol, heiße oder kalte Speisen und Getränke, hastiges Essen, Erkrankungen von Magen, Speiseröhre, Kehlkopf, Sodbrennen und Geschwüre und Tumore können das Hicksen auslösen.
Es gibt zwar Hausmittel gegen Schluckauf, aber es gibt unterschiedliche Erkenntnisse darüber, was tatsächlich funktioniert. Eine Strategie besteht darin, den Atem für 5 oder sogar 10 Sekunden anzuhalten, wenn dies toleriert wird. Eine andere Idee ist das Valsalva-Manöver, bei dem man normalerweise den Mund schließt und die Nase zudrückt, während man Luft ausstößt. Angewendet wird dieses Vorgehen zum Druckausgleich, z.B. bei Flügen. Auch das Nippen von eiskaltem Wasser soll helfen oder Lachen. Beim Lachen lockert sich das Zwerchfell durch die Einatmung und kann sich entkrampfen. Was die uralte Taktik angeht, jemandem "Angst zu machen", um den Schluckauf loszuwerden – ist ein Volksglaube und funktioniert meist nicht.
Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn der Schluckauf stundenlang anhält, häufig wiederkehrt. Er ist zwar nur von kurzer Dauer und in den meisten Fällen völlig harmlos, aber anhaltende Episoden werden mit einigen chronischen und manchmal ernsten Gesundheitszuständen in Verbindung gebracht. Ist keine krankhafte Ursache feststellbar, lässt sich chronischer zum Teil mit Medikamenten behandeln.