Hydraulische Bodenplatte

Schlepper überrascht Polizei mit völlig neuer Technik

Mit einem hydraulisch umgebauten Kastenwagen überquerte der bulgarische Schlepper bereits mehrere Staatsgrenzen, ehe in Vösendorf Endstation war.

Newsdesk Heute
Schlepper überrascht Polizei mit völlig neuer Technik
Hier konnten sich Geschleppte verstecken.
LPD NÖ/L.Topf

Schon in den Abendstunden des 28. April meldete jemand bei der Polizei, in Vösendorf (Bezirk Mödling) beobachtet zu haben, wie mehrere Personen aus einem weißen Kastenwagen stiegen. Er hatte die Vermutung, dass es sich dabei um geschleppte Personen handeln könnte.

Eintreffende Polizisten konnten diesen Verdacht wenig später bestätigen. Fünf syrische Staatsbürger im Alter zwischen 16 und 50 Jahren, der Kastenwagen und der bulgarische Lenker (26) wurden angehalten. In weiterer Folge übernahm den Fall das Landeskriminalamt NÖ, Ermittlungsbereich Menschenhandel und Schlepperei.

Völlig neue Technik

Der 37-jährige Lenker zeigte sich bei seiner Einvernahme durch die Kriminalisten geständig, die fünf syrischen Staatsbürger für einen Schlepperlohn von 6.000 Euro pro Person von Bulgarien nach Österreich geschleppt zu haben und wurde über Auftrag der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt in die dortige Justizanstalt eingeliefert.

Besonders macht diesen Fall die dabei verwendete Technik bzw. der hydraulische Umbau des Fahrzeugs. Dabei wurden die geschleppten Personen vor den Grenzkontrollen in eigene Boxen unter der Bodenplatte, die hydraulisch geöffnet und wieder geschlossen werden können, verbracht. Nach den Grenzkontrollen wurden die Personen wieder in den Gepäckraum des Fahrzeuges untergebracht.

Der hydraulische Unterbau in Nahaufnahme.
Der hydraulische Unterbau in Nahaufnahme.
LPD NÖ/L.Topf

Insgesamt ist in Österreich derzeit ein starker Rückgang der Aufgriffszahlen zu verzeichnen, die Schlepper ändern also ihre Routen. Wurden in NÖ im Jahr 2023 im Zeitraum vom 1. Jänner bis 1. Mai noch 909 geschleppte Personen aufgegriffen, so ist die Zahl der Geschleppten im selben Zeitraum dieses Jahres auf 219 gesunken. Wurden zwischen dem 1. Jänner und dem 1. Mai 2023 noch 18 Schlepper festgenommen, so ist dieser Fall überhaupt der erste in diesem Jahr.

red
Akt.