Würge-Attacke deutlich
Schiri übersah klares Rot, schimpft über TV-Bilder
Sturm fordert eine nachträgliche Sperre gegen "Würger" Oumar Solet. Der Video-Schiedsrichter übersah die Szene, schiebt die Schuld auf die Kameras.
Salzburg schlug Sturm am Ostersonntag im Titel-Gipfel 1:0. In der Schlussphase kochten die Emotionen über – der Gewalt-Ausbruch mit insgesamt vier Roten Karten überschattete den Bundesliga-Schlager der 24. Runde.
Dabei hätte es nicht bleiben dürfen. Sturm forderte im Nachgang, zurecht, eine zusätzliche Rote Karte gegen Salzburgs Oumar Solet. Der "Bullen"-Verteidiger würgte Gegenspieler Gorenc Stankovic – neben Dimitri Lavalee und Lucas Gourna-Douath einer der ausgeschlossenen – mit dem Unterarm, kam ohne Strafe davon.
Die erfolgreiche EM-Quali des ÖFB-Teams in Bildern
In der "Krone" verteidigt sich Video-Schiedsrichter Manuel Schüttengruber nun, warum er Referee Stefan Ebner wegen Lavalees Würgegriff zum Bildschirm bat, nicht aber wegen der Solet-Attacke. Seine brisante Begründung? Von den 13 eingesetzten TV-Kameras von "Sky" hätten lediglich zwei Bilder in HD geliefert. Schüttengruber: "Trotzdem hab‘ ich von all diesen unübersichtlichen Szenen nur von zwei Kameras auch für mich brauchbare Bilder bekommen."
Der VAR-Schiri weiter: "Deshalb hatte ich später erst auf dem Schnappschuss eines Fotografen gesehen, dass ich den Stefan darauf hätte hinweisen müssen, Solet auszuschließen."
Sky liefert entgegen der Schüttengruber-Aussage die Bilder standardmäßig in HD in die VAR-Zentrale – von allen Kameras.
Würge-Attacke klar
Weiter oben im Artikel zeigen wir einen Screenshot, aufgenommen am Sonntag während des Livespiels im Sky-Stream auf einem Tablet. Es entspricht damit nicht jener Bild-Qualität, die Schüttengruber im Meidlinger VAR-Keller zu sehen bekam, ist sogar in geringerer Auflösung. Darauf ist klar zu erkennen, dass Solet seinen Gegenspiele Gorenc Stankovic mit dem Unterarm am Hals nach hinten zieht. Schüttengrubers Attacke auf Sky und die Kameras des Liga-Rechtehalters ist also schwer nachzuvollziehen.
Der Bundesliga-Strafsenat wird neben dem Sturm-Duo Lavalee und Gorenc Stankovic, Salzburgs Gourna-Douath und dem Grazer Geschäftsführer Andreas Schicker (stürmte nach Abpfiff auf den Rasen und brüllte Ebner an) nach den Osterfeiertagen aller Voraussicht nach auch die Solet-Aktion behandeln.
Die mit Glattrot ausgeschlossenen Spieler werden zumindest am kommenden Donnerstag im Cup-Halbfinale zwischen Salzburg und Sturm fehlen, womöglich darüber hinaus in der Liga.