Schiri-Attacke: Prügel-Präsident zieht Konsequenzen

Das hat lange gedauert. Am Montagabend sorgte Koca unmittelbar nach dem 1:1-Remis seines Vereins Ankaragücü gegen Rizespor für einen Eklat. Nach dem Schlusspfiff stürmte der 59-Jährige wutentbrannt auf Referee Halil Umut Meler zu, der sich am Mittelkreis von Spielern und Betreuern verabschiedete. Koca war außer sich und setzte zum Faustschlag an, streckte den Unparteiischen mit einem Schlag unter das linke Auge nieder. Danach traten zwei andere Männer mehrmals auf den Schiedsrichter ein. 

Meler erlitt dabei einen riesigen Bluterguss unter dem linken Auge, einen Jochbeinbruch und Kopfverletzungen und kam ins Krankenhaus. "Faruk Koca sagte zu mir: ,Ich werde dich fertigmachen. Ich werde dich töten´", erinnerte sich der Unparteiische im Krankenhaus. Gegen Koca und die beiden weiteren Männer wurde am Dienstag ein Haftbefehl erlassen. Der Vorwurf dabei: Verletzung eines Beamten. 

Es dauerte einige Stunden, bis Koca auch selbst sein Fehlverhalten einsah. Mittlerweile hat der 59-jährige Klub-Boss aber die Konsequenzen gezogen und sein Amt niedergelegt, wie Ankaragücü am Dienstagabend mitteilte. "Wie groß auch immer das Unrecht oder das Fehlverhalten sein mag, nichts kann die von mir ausgeübte Gewalt rechtfertigen", entschuldigte sich der Klub-Boss in der Stellungnahme seines Vereins. 

"Ich möchte der Öffentlichkeit mitteilen, dass ich als Präsident von MKE Ankaragücü zurückgetreten bin, um weiteren Schaden für den Verein, die Fans von Ankaragücü und meine Familie zu verhindern. Ich bedauere zutiefst, dass mein Verein, die Fußballgemeinde und unser Land mit einem solchen Vorfall und einen solchen Image in Verbindung gebrachte werden", meinte Koca weiter.

Während sich Meler im Krankenhaus erholt, ist der Spielbetrieb der türkischen Liga bis auf Weiteres ausgesetzt. Koca droht neben einem Strafverfahren auch eine Sperre durch den türkischen Fußballverband.