"Scheißegal!" Verstappen fährt ORF-Lady an und haut ab

Verlorener Dreikampf zum Start, zurückgegebene Position zwei auf Anraten der eigenen Box, Streit mit dem Ingenieur über Funk, dann der Crash mit Lewis Hamilton und Rang fünf – Max Verstappen erlebte am Sonntag einen Grand Prix zum Vergessen.

Der Superstar und WM-Leader lieferte auf dem Hungaroring einen Wut-Auftritt, der zeigte: Die Nerven liegen angesichts des Rückfalls hinter die erstarkten McLarens beim Triple-Weltmeister blank. Nach Rennende stoppte der enttäuschte Niederländer auch vor dem ORF-Mikro. Reporterin Alina Eberstaller fragte den Red-Bull-Piloten zunächst zum anstehenden Gang zu den Stewards. Verstappen: "Ich habe keine Ahnung. Das ist ein bisschen wie Casino."

Eberstaller sprach eine weitere Schlüsselszene an: "In Kurve eins war schon die erste Entscheidung. Da wurden Sie zurückgerufen. Wie schätzen Sie diese Entscheidung des Teams ein?" Die ORF-Reporterin traf damit mitten ins Schwarze. Red Bull Racing hatte Verstappen voreilig angeordnet, Position zwei an Norris zurückzugeben. Eine Strafe für das Überholen außerhalb der Strecke wäre ihm womöglich erspart geblieben. Verstappen antwortete zunächst kryptisch: "Manchmal gewinnst du die, manchmal verlierst du die."

Eberstaller hakte nach: "Wurden Sie da zurecht zurückgerufen?" Die patzige Antwort von Verstappen: "Das ist scheißegal jetzt. Weißt du? Es war ein schlechtes Rennen von uns." Der aufgebrachte Rennfahrer drehte sich grußlos um und verschwand.

Der 26-Jährige hatte schon im gesamten Rennverlauf zu deftigen Worten gegriffen, damit gegen sein eigenes Team und verschiedene Entscheidungen geschimpft. Das hatte dazu geführt, dass sogar Ingenieur Gianpiero Lambiase direkt nach dem Hamilton-Crash unwirsch zurückgefunkt hatte: "Ich werde mich nicht auf einen Funkstreit mit anderen Teams einlassen, Max. Das ist kindisch!"