5 Jahre Haft drohen

Schauspieler wollte Buben missbrauchen, Prozess im Juli

Der Musical-Sänger, Mime und Sprecher muss sich am 12. Juli in Wien wegen versuchten Missbrauchs von Unmündigen verantworten.

Österreich Heute
Schauspieler wollte Buben missbrauchen, Prozess im Juli
Am 12. Juli findet am Wiener Landesgericht für Strafsachen der Prozess gegen Schauspieler statt.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Am 12. Juli wird der Gerichtssaal im Wiener Landesgericht für Strafsachen zu seiner Bühne: Ein gebürtiger Kärntner Musical-Sänger, Schauspieler und Sprecher muss sich wegen versuchten sexuellen Missbrauchs von Unmündigen und des Versuchs der Herstellung von Kindesmissbrauchsdarstellungen verantworten. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft.

Der Beschuldigte war von Februar bis Sommer 2023 als Statist an der Volksoper in einer Operette engagiert, soll da bei Probenarbeiten Kontakt zu drei mitwirkenden Kinderchorknaben gesucht haben – "Heute" berichtete mehrfach. Erst einige Monate später, als er nicht mehr am Wiener Bühnenhaus engagiert war, soll er den Burschen auf Insta geschrieben haben – zwei blockten sofort ab.

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    Angeklagter wollte Buben zu Video-Telefonat drängen

    Einen 13-Jährigen habe er äußerst hartnäckig und offensiv versucht, zu sexuellen Handlungen zu bewegen. Bei einer Hausdurchsuchung in der Ottakringer Wohnung des Verdächtigen im Jänner wurden Handys und Datenträger gesichert. Die seitenlangen Handy-Chats wurden akribisch ausgewertet, der Schauspieler wollte den Buben darin offenbar zu einem Video-Telefonat überreden, um mit ihm gemeinsam vor der Kamera zu onanieren.

    Als sich der 13-Jährige weigerte, bezeichnete ihn der Angeklagte mehrfach als "feig". Die Staatsanwaltschaft ist sich daher sicher: Die Chats hatten die Absicht, mögliche "sexuelle Handlung aufzunehmen bzw. zumindest mit Screenshots zu sichern".

    Opfer (13) wird bei Prozess aussagen

    Nachdem sich der Bub kurz nach Weihnachten 2023 seiner Mutter anvertraut hatte, flog die Sache auf. Der 13-Jährige, vertreten von Rechtsanwalt Philipp Wolm, wird beim Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit als Zeuge aussagen, berichtet die "Krone". Der Beschuldigte zeigte sich laut Staatsanwaltschaft bisher zu den Tatsachen geständig, schiebt allerdings alles auf ein Alkoholproblem. Dass der Bub erst 13 Jahre alt sei, "schockiere ihn jetzt selbst".

    Obwohl die Ermittlungen gegen den Schauspieler bereits liefen, informierte er seine Arbeitgeber nicht – er stand weiterhin mit bekannten Persönlichkeiten auf der Bühne. Als die Intendanz seines Sommer-Engagements jedoch von den Vorwürfen erfuhr, war Schluss mit dem Schauspiel.

    red
    Akt.