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Scharfe Kritik aus der Heimat nach Neymars Saudi-Deal

Der Wechsel in die Wüste fand in Neymars brasilianischer Heimat wenig Anklang. Der 31-Jährige wird von der Presse harsch kritisiert.

Heute Redaktion
Neymar läuft künftig für Al-Hilal auf.
Neymar läuft künftig für Al-Hilal auf.
Imago Images

160 Millionen Euro Jahresgehalt, einen Privatjet zur freien Verfügung, eine riesige Villa mit Angestellten, 76.000 Euro pro Sieg und 480.000 Euro pro Social-Media-Post, der Werbung für Saudi-Arabien macht. Das sind die horrenden Boni und Summen, die Neymar von seinem neuen Klub Al-Hilal kassieren soll. Solche exorbitanten Zahlen lassen aufhorchen und bringen Kritiker auf den Plan.

So auch aus Neymars brasilianischer Heimat. Der Wechsel des Selecao-Rekordtorschützen (77 Tore in 124 Länderspielen, genau so viele wie Legende Pele) in die Wüste sorgt für Unverständnis.

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    Diese Fußball-Stars wechselten im Sommer 2023 nach Saudi-Arabien.
    Diese Fußball-Stars wechselten im Sommer 2023 nach Saudi-Arabien.
    PIERRE-PHILIPPE MARCOU / AFP / picturedesk.com

    "Schwächung für brasilianischen Fußball"

    "Der Wechsel zu Al-Hilal wird ein ewiger Schandfleck für Neymars Karriere sein", schreibt die Tageszeitung "0 Globo". Schließlich sei der 31-Jährige eines der Top-Talente seiner Generation und hätte es noch viel weiter bringen können, heißt es weiter.

    "Wie ein Startransfer den brasilianischen Fußball schwächt", kommentiert das Nachrichtenportal "G1". Der Transfer in die Wüste stelle eine Verkürzung seiner Karriere dar. "Er hört auf, mit den besten Spielern der Welt zu spielen, er hört auf, von den besten Trainern der Welt trainiert zu werden", heißt es. Es sei eine "Herabwürdigung" des Spielers.

    Spielt er noch für die Seleção?

    Von einem "selbstzerstörerischen Prozess als Spieler und als Mann" wird in einem Kommentar bei "Umdoisesportes.com" berichtet. Das, weil der beim FC Santos groß gewordene Spieler nur dem Geld nachjage und so nicht mehr als Vorbild für die brasilianische Jugend diene.

    "Lance!" stellt sich die Frage, ob denn Neymar überhaupt wieder für die Selecao aufgeboten werde, wenn er in der saudische Liga kickt. Denn in der Vergangenheit wurden Spieler, die im arabischen Raum unter Vertrag standen, von den Nationaltrainern meist übergangen. Bei Neymar ist das nur schwer vorstellbar.

    Abkassieren und zurück nach Europa?

    Auch der Superstar selbst äußerte sich über seinen Wechsel zum 18-fachen Saudi-Meister. "Al-Hilal ist ein gigantischer Klub mit fantastischen Fans und der beste in Asien. Das gibt mir das Gefühl, dass dies die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit für mich ist. Ich liebe es, zu gewinnen und Tore zu schießen und ich habe vor, das in Saudi-Arabien mit Al-Hilal fortzusetzen", wird er in einer Mitteilung zitiert.

    Die brasilianische Zeitung "Folha de Sao Paulo" schreibt von einem klaren Plan Neymars. Diesem zufolge wird er zwei Jahre in Saudi-Arabien bleiben und dann mit 33 Jahren ablösefrei nach Europa zurückkehren. Das einzig mit der Absicht, vor der WM 2026 nochmals eine Saison auf höchstem Niveau zu spielen – und eine letzte Chance zu haben, mit dem brasilianischen Nationalteam Weltmeister zu werden.

    So teuer war noch keiner

    Neymar, der bei Paris Saint-Germain nicht mehr glücklich war und weg wollte, fand in Europa keinen Verein, der seinen Lohn und die hohe Ablösesumme übernehmen wollte. Wie "The Independent" berichtet, verzichteten mehrere europäische Topklubs wie Manchester United, Bayern München oder Real Madrid darauf, den verletzungsanfälligen Star zu verpflichten.

    Neymar war 2017 für 222 Millionen Eurovon Barcelona zu PSG gewechselt. Bis heute wurde nie mehr Geld für einen Spieler ausgegeben. Vor seiner Zeit in Katalonien spielte der Brasilianer in seiner Heimat bei Jugendklub FC Santos. Für PSG bestritt Neymar in sechs Jahren 173 Spiele. Dabei gelangen dem Offensivspieler 118 Tore und 77 Vorlagen.

    (20min.ch/red)

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