Gellendes Pfeifkonzert
"Schande!" Spanier schießt gegen deutsche Fans
Spanien steht nach einem 2:1-Erfolg gegen Frankreich im EM-Finale. Dabei wurde Linksverteidiger Marc Cucurella mit einem Pfeifkonzert bedacht.
Bei jedem seiner 72 Ballkontakte im EM-Halbfinale hallte ein lautes Pfeifkonzert durch die ausverkaufte Münchner Arena. Offensichtlich hatten sich tausende deutsche Fußballfans in der Hoffnung, die DFB-Elf würde das Semifinale erreichen, Tickets besorgt. Doch Deutschland scheiterte im Viertelfinale an Spanien. Und die sonst so begeisterten deutschen Fans zeigten sich von ihrer äußerst unsportlichen Wart.
Das Publikum hatte sich wegen einer strittigen Situation im Viertelfinale gegen Gastgeber Deutschland auf Cucurella eingeschossen. Bei einem Abschluss von Jamal Musiala in der Nachspielzeit sprang dem Abwehrspieler im Strafraum der Ball an den Arm, Schiedsrichter Anthony Taylor ließ aber weiterspielen – der Vorgabe von UEFA-Schiedsrichter-Boss Roberto Rosetti zufolge. Die Szene löste heftige Diskussionen aus.
"Schande"
Nach dem Finaleinzug meldete sich mit Dani Vivian ein spanischer Teamspieler zu Wort, fand auf das gellende Pfeifkonzert der tausenden deutschen Fans angesprochen deutliche Worte in Richtung Publikum. "Das ist eine Schande. Kein Spieler, kein Mensch, der seinen Job macht, hat das verdient", wurde der Abwehrspieler deutlich.
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"Ins Stadion zu kommen, um einen Menschen auszupfeifen – das ist eine Unverschämtheit", schob Vivian hinterher. Die spanischen Fans antworteten auf das Pfeifkonzert mehrmals mit "Cucurella"-Sprechchören.
Der 25-jährige Abwehrspieler selbst meinte im deutschen "ZDF" auf die Pfiffe angesprochen: "Für mich war das egal. Wir müssen konzentriert bleiben." Teamchef Luis de la Fuente meinte: "Ich weiß nicht, warum er ausgepfiffen wurde. Was sie gemacht haben, ist noch mehr motivierend. Er ist ein Profi und kann mit diesem Druck umgehen." Gut möglich, dass es auch im EM-Finale das eine oder andere Pfeifkonzert gibt.