Mit Ergebnis zufrieden
Schamlippen bei Wienerin verkleinert: "Hatte Schmerzen"
Da sie jahrzehntelang Schmerzen hatte, ließ sich Anna S. (35) die inneren Schamlippen verkleinern. Sie will das sensible Thema offen ansprechen.
Anna S. (35) war in ihrer Teenagerzeit eine begeisterte Reiterin, doch aufgrund von Schmerzen musste sie den Sport aufgeben: "Meine beste Freundin hatte einen Reitstall. Ich hatte immer Schmerzen beim Reiten und habe sie dann gefragt, ob ihr auch etwas wehtut. Als sie verneint hat, wusste ich, dass etwas nicht stimmt", erinnert sich die Wienerin im Gespräch mit "Heute".
Doch anstatt das sensible Thema anzusprechen, wurde es totgeschwiegen: "Man redet einfach nicht darüber. Ich bin total prüde erzogen worden, daher habe ich mich nicht getraut, das mit meinen Eltern zu besprechen. Ich konnte mich nur meinen drei besten Freundinnen und später dann meinem Mann anvertrauen", erzählt Anna S.
„Ich hatte Schmerzen beim Fahrradfahren, enge Kleidung war mir unangenehm. Man fühlt sich einfach nicht zu 100 Prozent wohl in seiner Haut“
Als sie einer Freundin bei einer Anatomie-Prüfung half, wurde der Wienerin klar: "Das sollte anders ausschauen als bei mir." Denn eigentlich grenzen die äußeren die inneren Schamlippen (Labien) ab. Sind die inneren Labien zu lang, kann dies Schmerzen (Reibung) verursachen und zu einem Scham- sowie vermindertem Selbstwertgefühl führen.
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"Ich hatte Schmerzen beim Fahrradfahren. Im Sommer habe ich aus Scham schwarze Badehosen getragen. Enge Kleidung war mir unangenehm. Man fühlt sich einfach nicht zu 100 Prozent wohl in seiner Haut", berichtet die Apothekerin. Andere – etwa Ex-Freunde oder ihren Mann – hätten die vergrößerten Schamlippen aber nie gestört: "Mein Mann hat nie etwas dazu gesagt."
Überschüssige Haut wird entfernt
Obwohl Anna S. gelernt hatte damit zu leben, ließ sie das Thema nie los: "Nachdem ich meine beiden Kinder bekommen hatte, habe ich gesagt: 'Und jetzt mache ich die Schamlippen-Korrektur!'" Die Wienerin recherchierte im Internet und stieß dabei schnell auf die Ärztinnen Daniela Rieder und Jennifer Kager, die Ordinationen in Wien und Krems (NÖ) führen.
"Vor dem ersten Termin hatte ich einen Riesen-Bammel, aber Dr. Rieder hat mir die Scheu und Angst genommen. Sie war ganz sachlich und hat mir erklärt, dass bei dem Eingriff einfach nur überschüssige Haut entfernt wird. Und, dass es vielen Frauen so geht wie mir", meint die zweifache Mutter.
„Es ist für mich ein völlig neues Lebensgefühl. Es macht so viel mit einem selbst“
Vom Eingriff, der in der Ordination durchgeführt wurde, bekam die 35-Jährige aufgrund des Dämmerschlafes wenig mit: "Ich durfte danach recht schnell wieder nach Hause. Die Wunde ist super verheilt, die Nähte waren selbstauflösend. Nach fünf, sechs Wochen war alles gut", erklärt die Wienerin. Mit dem Ergebnis, das dauerhaft so bleiben wird, ist Anna S. sehr zufrieden: "Es ist für mich ein völlig neues Lebensgefühl. Das macht so viel mit einem selbst."
So wie Anna S. überlegen viele Frauen jahre- bzw. jahrzehntelang, bis sie sich schließlich für eine Operation entscheiden: "Schamlippen-OPs gibt es ja schon sehr lange. Trotzdem ist es noch immer ein Tabu-Thema, obwohl es keines sein sollte. Zum Glück hat sich der Informationsfluss aber schon sehr gebessert", erklären Daniela Rieder und Jennifer Kager im "Heute"-Gespräch.
„Es gibt so viele Frauen, die unter vergrößerten Schamlippen leiden. Wenn sie sich für einen Eingriff entscheiden, dann ist das oft eine Kombination aus medizinischen und ästhetischen Gründen“
Zwei bis fünf Patientinnen mit diesem Problem werden pro Woche operiert: "Es wird deutlich mehr. Es gibt so viele Frauen, die unter vergrößerten Schamlippen leiden. Wenn sie sich für einen Eingriff entscheiden, dann ist das oft eine Kombination aus medizinischen und ästhetischen Gründen", berichten die Medizinerinnen.
Laut den beiden Beauty-Chirurginnen, die auf natürliche Ergebnisse großen Wert legen, dauert der Eingriff (Kosten: ab 2.300 Euro) in etwa eine Stunde und wird im Dämmerschlaf oder mit örtlicher Betäubung durchgeführt: "Die ersten zwei, drei Tage ist noch eine Schwellung vorhanden, drei bis fünf Tage lang sollte man nach der OP Ruhe geben. Nach einer Woche erfolgt dann die Kontrolle, nach sechs bis acht Wochen sind dann auch wieder Sport, Sauna-Besuche und Geschlechtsverkehr möglich", so Rieder und Kager abschließend.