10 Millionen für Gaza
Schallenberg in Israel: "Ganzes Land ist traumatisiert"
Bei seinem Besuch in Israel wird der Außenminister emotional. In Tel Aviv traf er neben seinem Amtskollegen Israel Katz auch Angehörige der Geiseln.
Sichtlich bewegt war Alexander Schallenberg am Dienstagabend bei seinem Besuch in Israel, wo es neben einem geplanten Treffen mit dem Außenminister Israels, Israel Katz, auch zu einer Zusammenkunft mit Angehörigen der Gaza-Geiseln kam.
„Das ganze Land ist traumatisiert. Aber wir stehen an der Seite Israels“
"Das ganze Land ist traumatisiert. Aber wir stehen an der Seite Israels", erklärte der Schallenberg am "Hostage Square" vor dem Kunstmuseum in Tel Aviv, wo Angehörige für die Verschleppten beten und sich austauschen können.
Lösung für Zivilisten gefordert
Das Gespräch mit seinem Amtskollegen am Nachmittag sei "offen und gut" gewesen. Österreich poche im Falle einer Bodenoffensive im südlichen Gaza "auf eine Lösung für die über eine Million Zivilisten". Außerdem müsse die Priorität sein, "die über 130 Geiseln aus den Fängen der Hamas herauszubekommen und mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen reinzubekommen", so Schallenberg. Die Situation in Gaza sei am "Siedepunkt".
Während kurzfristig ein Geiseldeal und eine Feuerpause das Ziel sei, hofft Schallenberg für die Zukunft auf Veränderung, "die uns ein stabiles, langfristiges und nachhaltiges Friedenskonstrukt im Mittleren Osten bringt." Eine Voraussetzung dafür: "Die Hamas darf nie wieder eine Rolle spielen in der Region". Doch auch für Israel gäbe es "Grenzen der Selbstverteidigung" in Form vom Völkerrecht.
Schallenberg schnürt Millionenpaket
Alexander Schallenberg kündigte danach weitere Unterstützung für die notleidende palästinensische Zivilbevölkerung in Gaza an. Der Ministerrat beschließt am heutigen Mittwoch, dass aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF) des Außenministeriums zehn Millionen Euro für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen und die Weltgesundheitsorganisation zur Verfügung gestellt werden.
„Die humanitäre Lage in Gaza ist katastrophal, das kann niemanden kalt lassen.“
"Mit ihrem brutalen Terror hat die Hamas die gesamte Region an den Rand des Abgrunds gebracht. Die Terroristen der Hamas scheren sich keinen Deut um das Leben von Zivilisten und verwenden sie ganz bewusst als Schutzschild. Die humanitäre Lage in Gaza ist katastrophal, das kann niemanden kalt lassen. Mit weiteren zehn Millionen Euro unterstützen wir die lebenswichtige Arbeit von Internationalen Organisationen vor Ort", hält Außenminister Alexander Schallenberg fest.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg besucht Israel, wo er sich mit dem Außenminister Israels und Angehörigen der Gaza-Geiseln traf
- Er betont die Unterstützung Österreichs für Israel und drängt auf eine Lösung für die Zivilisten im südlichen Gaza und hofft auf eine schnelle Befreiung der verbleibenden Geiseln
- In Zukunft hofft er auf eine Zweistaatenlösung – ohne Hamas