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Saudi-Kaufrausch geht im Frauenfußball weiter

Nach den Käufen von Mega-Stars wie Neymar, Cristiano Ronaldo und Karim Benzema will auch die Frauenliga Saudi-Arabiens aufrüsten.

Sport Heute
Die Deutsche Alex Popp steht auf der Liste der Saudis.
Die Deutsche Alex Popp steht auf der Liste der Saudis.
IMAGO/foto2press

Sadio Mane, Cristiano Ronaldo oder auch N'golo Kante. Einige der besten Fußballer der Welt folgten im vergangenen Jahr dem Ruf des Geldes, gingen nach Saudi-Arabien. Die Top-Klubs der Liga gaben über 200 Millionen Euro für Spieöer aus. Klingt erstmal nach nicht so viel. Die Gehälter der Spieler kennen aber keine Obergrenzen. Der fünffache Weltfußballer Cristiano Ronaldo bekommt alleine in diesem Jahr 200 Millionen Euro von seinem Klub Al Nassr.

Nach den Männern sollen nun auch die Stars aus dem Frauenfußball in der Saudi Pro League aufschlagen. Die Frauenliga der Saudis soll ein Auge auf Spielerinnen wie die Deutsche Alex Popp oder Frankreichs Kapitänin Wendie Renard geworfen haben.

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    Diese Fußball-Stars wechselten im Sommer 2023 nach Saudi-Arabien.
    Diese Fußball-Stars wechselten im Sommer 2023 nach Saudi-Arabien.
    PIERRE-PHILIPPE MARCOU / AFP / picturedesk.com

    Es sind die gleichen Vereinsnamen wie bei den Männern, die in die Weiterentwicklung des Fußballs in Saudi-Arabien investieren wollen. "Was hier an Unterstützung kommt, ist sensationell. Das Interesse großer deutscher Vereine am Frauenfußball hat länger gedauert als hier", sagt die Verantwortliche des Frauenfußballs im Golfstaat Monika Staab. Vier ausländische Spielerinnen sind pro Verein erlaubt. Es sollen ähnliche Stars wie im Männerfußball in der saudi-arabischen Frauenliga auflaufen.

    Die 64-Jährige spielte selbst in der deutschen Bundesliga und berichtete weiter: "Die Saudis lieben schon immer Fußball. Mädchen wachsen damit auf, sind oft Fans von internationalen aber einheimischen Teams. Sie spielen immer mehr selbst. Und werden dabei auch von der Gesellschaft akzeptiert."

    Noch immer weniger Rechte für Frauen in Saudi Arabien

    Das Kopftuchverbot fiel im Jahr 2018. Seit wenigen Jahren dürfen Frauen im Land wählen, reisen und Autofahren. Im Fußball ist das anders. Dort wird jedes Spiel der Frauen live im Fernsehen gezeigt und der Nachwuchs wird in speziellen Zentren gefördert.

    "Die Liga wird bald noch interessanter für Spielerinnen aus aller Welt. Demnächst wird es weitere Wechsel geben", sagte Staab. Drei WM-Teilnehmerinnen spielen bereits in der Frauenliga. Auch hier wird mit Geld um sich geworfen. Ein Gehalt von bis zu einer Millionen Euro wird gesprochen. "Am Anfang können sich viele nicht vorstellen hierherzukommen. Aber ich sage allen, wie groß die Wertschätzung ist, wenn man es macht. Und das Interesse steigt", meint Staab abschließend. 

    In Zukunft lesen Fußball-Fans wohl nicht nur mehr von männlichen Fußballern, die dem Ruf des Geldes folgen. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit bis die saudische Frauenliga ähnlich besetzt ist wie die der Männer.