Testprojekt vor Fachhochschule

Sauber! "Heute" testete Wiens erste Fahrrad-Waschanlage

Nicht das Auto, sondern das Rad wird in Brigittenau auf Hochglanz poliert! "Heute" hat sich angeschaut, wie die Waschanlage funktioniert.

Yvonne Mresch
Sauber! "Heute" testete Wiens erste Fahrrad-Waschanlage
"Heute" testete die Anlage am FH-Technikum in Wien-Brigittenau. Dort können aktuell im Testbetrieb Fahrräder kostenlos gewaschen werden.
Denise Auer

Die Mobilitätswende lässt grüßen! Ein ungewohnter Anblick bietet sich derzeit den Besuchern der FH Technikum. Was wie eine Waschanlage in Miniaturform aussieht, ist tatsächlich eine solche - nur eben für zwei Räder. Gemeinsam mit der Fachhochschule entwickelten die Firmen Juhuu und Wintersteiger in jahrelanger Detailarbeit die "Velobrush Bike Wash Station". Diese wird noch bis 22. Dezember in Brigittenau getestet.

Neuer Look für Rennräder, Mountainbikes und E-Bikes

"Wir haben uns gefragt, wo man eigentlich sein Fahrrad waschen kann - vor allem, wenn man in der Stadt zuhause ist. Das war der Grund für die Entwicklung, die wir jetzt erstmals der Öffentlichkeit zugänglich machen", erklärt Patrick Hackl von der Firma Wintersteiger - selbst glühender Radfan. Nach vier Jahren an Experimenten ist es die mittlerweile dritte Version der Maschine, die in Wien zum Test bereit steht. "Es war gar nicht so einfach, denn die Räder sind beim Fahrrad komplexer als beim Auto. Es gibt mehr Varianten und unterschiedliche Aufbauten", weiß der Experte. 

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    Die neue Fahrrad-Waschanlage befindet sich vor der Fachhochschule Technikum.
    Die neue Fahrrad-Waschanlage befindet sich vor der Fachhochschule Technikum.
    Denise Auer

    Das Experiment scheint geglückt und das Ergebnis ist nun vor der Fachhochschule zu sehen. Gewaschen werden können Mountainbikes, City Bikes und Rennräder, aber auch E-Bikes. Lediglich Kinderräder mit kleineren Laufrädern als 20 Zoll, Lastenräder und Tandems sollten aufgrund ihrer Größe draußen bleiben. Die Wäsche dauert je nach Programm zwischen 2,5 und 4,5 Minuten und ist im derzeitigen Testbetrieb noch kostenlos. Dem Rad kann dabei aufgrund einer Niedrigdrucktechnologie nichts passieren, versichert der Experte: "Es gibt nur eine Beregnung und sanfte Wäsche mit Bürsten. Felgen und Laufräder werden mit Hochdruck von den Seiten gereinigt."

    "Wollen unterstützen, aufs Fahrrad umzusteigen"

    Auch auf den Umweltfaktor wurde geachtet, wie Hackl erklärt: "Unser Ziel ist es, effizient, ökologisch und schonend zu waschen. Deshalb laufen 400 Liter Wasser in einem Kreislauf, das ist durch eine Filtertechnologie möglich. Einmal die Woche wird das Wasser dann getauscht." Es handelt sich um ein geschlossenes System, die Umgebung wird keinesfalls verschmutzt.

    Die Handhabung funktioniert mittels App, für die sich die Firma Juhuu verantwortlich zeichnet. "Wir vereinen in der App verschiedene Infrastrukturprojekte wie E-Scooter, E-Fahrräder oder eben die Waschanlage", so Managing Director Ben Müller-Niklas. "Wir wollten die Handhabung so leicht wie möglich machen. In drei bis vier Klicks kann man die Buchung starten. Damit wollen wir Menschen unterstützen, vom Auto aufs Fahrrad umzusteigen und Hemmschwellen im Mikromobilitätsbereich zu reduzieren."

    Testergebnis: Sehr gut!

    Der "Heute"-Test zeigt: Die App ist tatsächlich einfach zu bedienen, jeder Vorgang wird sowohl im Bild als auch textlich genau angezeigt. In ein paar Klicks ist alles klar und das Rad zum Waschen bereit. Der Anblick ist kurios, weil ungewohnt, und erinnert klar an den Waschvorgang in der klassischen Autowaschanlage. Nach wenigen Minuten ist er beendet und das Rad glänzt. Wer möchte, kann es zum Schluss noch mit einem Gebläse trocknen - und fertig ist der Vorgang.

    Die Anlage werde bisher gut genutzt, das Feedback sei sehr positiv, freuen sich die Entwickler, die nun in die Zukunft blicken: "Wir möchten gerne wieder kommen mit einer verbesserten Version - idealerweise im Frühjahr und in Wien. Natürlich würden wir uns freuen, wenn der öffentliche Bereich oder Firmen auf uns zukommen würden und wünschen uns, später einmal drei bis fünf Maschinen an ausgewählten Orten zu betreiben."

    ym
    Akt.