Am Donnerstag trudelte bei vielen Samsung-Nutzern das neue Update für ihr Betriebssystem, One UI 6.1, ein. Damit rollt Samsung die "Galaxy AI"-Funktionen der aktuellen Smartphone-Serie Galaxy S24 auch auf anderen Geräten aus. Künstliche Intelligenz hält neu etwa auf der Galaxy S23 Serie, dem S23 FE, Z Flip5, Z Fold5, der Tab S9 (5G und Wi-Fi) Serie Einzug. Zum einen tut die KI das, was sie bei vielen Smartphones schon bisher gemacht hat: Im Hintergrund Arbeitsabläufe beschleunigen oder Fotos verschönern. Neu ist diese KI-Unterstützung auch bei Zoom-Fotos und in Umgebungen mit schlechten Lichtverhältnissen.
Doch Samsung stellt auch eigene KI-Funktionen teils in Kooperation mit Google in den Vordergrund, die der Nutzer aktiv verwenden kann, statt sich nur über die automatischen Verbesserungen passiv zu freuen. "Circle to Search" nennt sich eine der wohl interessantesten neuen Suchmethoden am Smartphone. Egal ob YouTube-Video, Foto oder Live-Bild in der Kamera-App, Nutzer können dank KI mehr über das Objekt herausfinden, das da gerade zu sehen ist. Dazu hält man am Handy einfach die virtuelle Home-Taste etwas länger gedrückt.
Danach fordert einen das Smartphone auf, das gewünschte Objekt am Display einfach mit dem Finger einzukreisen. Und schon spuckt das Smartphone fast wie von Zauberhand die Suchergebnisse aus – vom Namen der trendigen Adidas-Schuhe bis hin zum Händler, der die gesuchte Tasche verkauft. Das funktioniert in der Praxis perfekt, die Trefferquote bei Schuhen, Autos, Taschen, Rucksäcken, Schmuck und Co. war extremst hoch. Sehr viele KI-Funktionalitäten gibt es zudem im Bild-Bereich. "ProVisual Engine" nennt Samsung die Bild-KI.
Die bietet ein ganzes Bündel an Werkzeugen. Viele Möglichkeiten schlägt die KI in der Foto-Galerie einfach gleich selbst vor. Mit den "Galaxy AI"-Tools lassen sich zum Beispiel Schatten oder Spiegelungen aus Aufnahmen entfernen, Fotos automatisch begradigen oder sogar Personen und Objekte im Bild neu anordnen, wobei die KI die freigewordenen Bildstellen generativ auffüllt. Bei Videos kann die KI Zeitlupe-Aufnahmen durch zusätzliche Einzelbilder auf Basis der Bewegungen erzeugen.
Praktisch sind auch die Spracherkennungs-Möglichkeiten, sei es in Interview-Situationen, in der Uni-Vorlesung oder im Urlaub, vor allem wenn es um Übersetzungen in andere Sprachen (13 kann die KI bisher) geht. "Chat Assist" blendet in Nachrichten Umformulierungen für bestimmte Zwecke ein – von seriös klingend für das Mail des Chefs an die Mitarbeiter über leicht verständlich für die WhatsApp-Nachricht an Freunde oder locker flockig für das Posting in sozialen Netzwerken. Ebenfalls top sortiert optional "Note Assist" Notizen nach Themen.
"Live Translate" findet sich in einer nativen App und sorgt für Echtzeit-Übersetzung von Texten und Sprache, etwa bei der Hotel-Reservierung im Ausland. Ähnlich funktioniert auch die "Interpreter"-Funktion – Gespräche werden live auf einer geteilten Bildschirmansicht übersetzt, von einer Sprache, derer man nicht mächtig ist, in eine, die man versteht. Gespräche können auch per Audio-Rekorder aufgenommen und in Text umgewandelt werden. Bis zu vier Gesprächspartner werden erkannt und der Text den Sprechern zugeordnet.