Wetter
Saharastaub zieht nach Wien, Experte erwartet Blutregen
Riesige Mengen an Saharastaub werden aktuell in den Alpenraum geblasen und sollen auch Wien erreichen. Mit Regen kommt es zu einem seltenen Phänomen.
In Spanien und auch der Schweiz war das Wetterspektakel bereits Dienstagfrüh zu sehen. Feinster Saharastaub, in Nordafrika aufgewirbelt und durch Luftströme nach Europa getragen, färbte den Himmel bedrohlich gelb. Auch in Vorarlberg schlug die Farbe des Himmels von einer Minute auf die andere um, wie Fotos von lokalen Webcams (siehe Bildstrecke oben) zeigen. In Feldkirch war es gegen Mittag soweit:
Im Gespräch mit "Heute" machen die Meteorologen der UBIMET eine spektakuläre Prognose: "In den nächsten Stunden gelangen in den gesamten österreichischen Luftraum ungefähr 100 Tonnen Sand. Die höchsten Konzentrationen sind dabei im Westen zu finden", erklärt Michele Salmi.
Blutregen auch in Wien erwartet
Die Staubpartikel würden aufgrund ihrer Leichtigkeit aber nur extrem langsam zu Boden fallen. "Der Prozess wird aber extrem beschleunigt, wenn Regen oder Schneefall einsetzt. Dann werden die Staubpartikel von fallenden Tropfen oder Flocken rasch gesammelt und können somit die Oberfläche erreichen", so der Experte weiter.
Mit den abendlich einsetzenden Niederschlägen – oberhalb von rund 1.500 Metern wird es schneien – werden rund 5 bis 10 Tonnen dieses umherfliegenden Sandes aus der Luft gewaschen. Vielerorts kommt es dabei zu einem sogenannten Blutregen. Auch in Wien!
Sogar in Wien wird ein sogenannter Blutregen erwartet! Am stärksten betroffene Regionen werden aber die zentralen und östlichen Nordalpen werden. "Zumindest ein extrem 'sandiger' Regenschauer sollte sich überall ausgehen", scherzt Salmi im "Heute"-Talk.
Seine Prognose für Wien: "Auch in Wien gelangt zum Abend hin von Westen her zunehmend viel Saharastaub in die Luft und der Himmel wird sich auch im Osten orange einfärben. Von Dienstagabend bis Mittwochvormittag gehen zudem auch in der Bundeshauptstadt sandige Regenschauer nieder."
Wolkig, mit Aussicht auf Blutregen
Am Dienstag scheint die Sonne nur noch gelegentlich, wobei die meisten Sonnenstunden im Südosten zu erwarten sind. Im Westen und Norden ziehen von Beginn an dichte Wolken durch, bis auf ein paar Tropfen im westlichen Bergland bleibt es zunächst aber trocken. Erst ab dem Abend gehen vor allem im Norden und Osten lokale Schauer nieder. Entlang der Alpen weht zunächst lebhafter bis kräftiger, in den prädestinierten Föhntälern auch teils stürmischer Südföhn.
Der Mittwoch startet mit häufig dichten Wolken und von den Kitzbüheler Alpen über die Obersteiermark bis in den Südosten fällt anfangs Regen. Die Schneefallgrenze liegt meist bei etwa 1200 m in der Steiermark und bei etwa 1600 m im Tiroler Unterland. Am längsten bleibt es rund ums Salzburgerland trüb. Im Südosten bleibt es trocken und im Laufe des Tages kommt landesweit immer häufiger die Sonne zum Vorschein, am häufigsten sonnig wird es in Vorarlberg. Im Osten und Nordosten ziehen mit lebhaftem bis kräftigem Nordwestwind einzelne Regenschauer durch.
Die detailgenaue Wetterprognose für über 50.000 Orte weltweit findest du auf wetter.heute.at