Ehrliches Interview
Sänger Marc Pircher – "Volksmusik ist kein Verbrechen"
Schlagerstar Marc Pircher packt im "Heute"-Talk aus: Was er von seinen Songs und von Klimaklebern bei Skirennen hält – und wer seine Vorbilder sind.
Aus dem einstigen kleinen Buben in Lederhosen wurde über die Jahre ein großer Star in Lederjacke. Der Zillertaler Marc Pircher gehört zu den bekanntesten Schlagersängern des deutschsprachigen Raums. Der Musiker begann seine Karriere in der Musikschule in seinem Heimatdorf Ried (T), dort lernte er als einer der ersten auf Wunsch seines Vaters die steirische "Knöpferlharmonika".
„Bei uns im Zillertal war es nie ein Verbrechen, wenn man Volksmusik macht“
Bereits mit 14 Jahren begann er regelmäßig in traditioneller Tracht aufzutreten. Mehr als 30 Jahre und viele Hits später spricht der Tiroler – der sich immer wieder neu erfunden hat und sich selbst dabei trotzdem treu blieb – bei "Heute" über seine Karriere und seine Vorbilder: "Bei uns im Zillertal war es nie ein Verbrechen, wenn man Volksmusik macht und ist es auch heute noch nicht", stellt Marc Pircher klar.
Pircher hortet 25 Harmonikas
Um die 25 Harmonikas hortet der Sänger heute in seiner Wahlheimat Luzern – ein eigenes Zimmer ist aber noch nicht notwendig. "Die stehen bei mir im Büro", lacht Pircher, der mit einigen Instrumenten besondere Erinnerungen verbindet. Etwa mit dem Gewinn des Volksmusik Grand Prix oder mit einem Auftritt vor 30.000 Menschen.
Sein Idol war immer Reinhard Fendrich und die deutsche Band Pur. Auch Rock und Pop hört der Schlagerstar privat gern: "Für mich gibts nur gut gemachte und schlecht gemachte Musik. Ich denke nicht in Schubladen. Egal welche Musik, ob in Deutsch, Englisch oder aus der Volksmusik: "Es braucht das gewisse Etwas."
Schlager sei zum Beispiel gar keine Musikrichtung. "Schlager ist ein Begriff für etwas, das super ist. Auch ein gutes Fußballspiel nennt man Schlager." Sein größter Schlager war jedenfalls "Sieben Sünden", der auch 20 Jahre nach der Entstehung noch mitgesungen wird. "Vielleicht weil das Lied nicht sofort ein Riesenhit war", mutmaßt Marc Pircher.
Klimakleben – "das bringt nichts"
Aktuell beschäftigt den Familienvater (zwei Töchter aus erster Ehe, und nun einen kleinen Sohn) neben der Teuerung auch der Klimawandel. Man muss das ernst nehmen, aber mit Maß und Ziel, fordert Pircher. "Klimaaktivisten bei einem Skirennen finde ich total daneben." Das würde bei den Leuten nicht gut angenommen werden. Protest sollte anders gestaltet werden. Auch vom auf die Straße kleben, hält der Tiroler nichts. "Das verstehe ich nicht. Das bringt nichts. Beim Autofahrer, der warten muss, bleibt einen negativen Beigeschmack."