Musik
Sänger Beck: "Seid froh, dass wir am Karlsplatz feiern"
Der Wiener Musiker Wenzel Beck freut sich in seinen neuen Songs "Wir bleiben wach" und "Wir sind frei" auf den Sommer. "Heute" hat mit ihm gesprochen.
Mit seinen 21 Jahren ist Wenzel Beck in seiner Musikkarriere bereits so manchen Schritt gegangen. Ein Album veröffentlichte der Wiener bereits beim Musik-Riesen Universal Music. Obwohl er in den heimischen Radios mit seinem Dialekt-Pop viel Beachtung fand und auch als Live-Act gut gebucht war und mit Größen wie Willi Resetarits auf der Bühne stand, machte Wenzel Beck nun Tabula Rasa und erfand sich neu.
Mit dem Titel "Ohne Angst", der fleißig auf Ö3 gespielt wird, meldete sich der 21-Jährige im März aus einer kleinen Schaffenspause zurück – mit neuem Stil und ohne das große Majorlabel im Rücken. Im Gespräch mit "Heute" verriet er: "Ich möchte jetzt zeigen, wer ich bin. Und das kann ich am besten, wenn ich alles selbst mache und alle Entscheidungen selbst treffe".
Intimität als Erfolgsgarant
Mit "Wir bleiben wach" und "Wir sind frei" legte Wenzel Beck nun zwei Singles vor, die das Jungsein, das Leben und die Liebe feiern. Im Doppelvideo zeigt sich der junge Wiener ganz persönlich und intim. Bei der Wahl der Frau an seiner Seite setzte er bewusst nicht auf eine Schauspielerin. Beck verzichtet auf Filter und lässt sein Publikum sehen, wer er ist: Ein Popstar von internationalem Format, made in Austria.
Wenzel Beck zelebriert in seien beiden neu erschienenen Stücken das Feiern und die Freiheit. Dass zeitgleich hierzulande Partys gesprengt und junge Menschen dafür, dass sie feiern, zu Sündenböcken gemacht werden, sieht der Sänger und Songwriter äußerst kritisch, wie er im "Heute"-Talk erzählt: "Es wird immer mehr auf dem Rücken der nächsten Generation ausgetragen. Teilweise sind die Folgen dessen sofort sichtbar, teilweise aber erst in einigen Jahren. Es herrschen derzeit so viele Missstände, unter denen Kinder und Jugendliche leiden und die sie auch ganz alleine ertragen und ausbaden müssen", meint Wenzel Beck.
"Man sollte uns danken, stattdessen straft man uns"
Den Fehler sieht der Wiener vor allem in der öffentlichen Wahrnehmung: "Wir sollten uns als Gesellschaft darüber freuen, dass die Jugend trotzdem nicht den Kopf in den Sand steckt, sondern sich selbst erhält, indem sich die Jungen einen Alltag bescheren. Dafür, dass wir Jungen noch raus gehen und feiern, sollte man uns eigentlich danken. Stattdessen straft man uns", kritisiert er. "Andere Menschen zu treffen, ist dermaßen wichtig, wenn man jung ist. Auch, wenn es auf so banale Art ausgelebt wird, wie, dass man sich trifft und zusammen Musik hört und Bier trinkt".
Dass auf Partys im öffentlichen Raum in der jüngeren Vergangenheit mit derartiger Polizeipräsenz reagiert wurde, hält Wenzel Beck für überzogen: "Es ist für mich unverständlich und ich halte es wirklich für übertrieben, dass hier so hart gegen Kinder und Jugendliche vorgegangen wurde. Auch in Anbetracht dessen, was sonst so passiert – und da schreitet niemand ein". Er wünsche sich einen Dialog, anstatt verhärtete Fronten.