Welt

Russische Soldaten werden in Berg-Karabach erschossen

Im Zuge der Kampfhandlungen in der Region Berg-Karabach feuerten aserbaidschanische Truppen auf russische Friedenssoldaten. Diese starben dabei. 

20 Minuten
In der Region Berg-Karabach waren erneut Kämpfe ausgebrochen.
In der Region Berg-Karabach waren erneut Kämpfe ausgebrochen.
IMAGO/ITAR-TASS

Am Mittwoch wurde in der Nähe des Dorfes Dzhanyatag in der Region Berg-Karabach ein Auto mit russischen Friedenstruppen befeuert. Der Beschuss durch die aserbaidschanischen Truppen forderte das Leben der Militärs. Unter den Opfern befand sich auch Iwan Kowgan, der stellvertretende Kommandant der russischen Friedenstruppen.

Nun hat sich der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev bei Putin für das "Missgeschick" entschuldigt, wie "Ria Nowosti" berichtet. "Aliyev entschuldigte sich und drückte sein tiefes Beileid zum tragischen Tod der russischen Friedenstruppen in Karabach am 20. September aus. Es wurde betont, dass die Vorfälle möglichst gründlich untersucht werden und alle Verantwortlichen ordnungsgemäß bestraft werden", heißt es in der Erklärung.

Verantwortlicher Kommandant von Dienst suspendiert

Einer der Verantwortlichen wurde bereits bestraft. Der Kommandeur des aserbaidschanischen Armeekorps, dessen Untergebenen für den Beschuss der russischen Friedenssoldaten verantwortlich waren, wurde vom Dienst suspendiert, wie "Ria Novosti" auf Twitter schreibt.

Kämpfe um Karabach waren jüngst wieder entbrannt

Die Region Berg-Karabach ist seit Jahrzehnten ein Konfliktherd. Das christlich-orthodoxe Armenien und das muslimische Aserbaidschan sind seit langem verfeindet. Größter Zankapfel zwischen Eriwan und Baku ist die Enklave Berg-Karabach, die zu Aserbaidschan gehört, aber von ethnischen Armeniern bewohnt wird.

Jüngst hat Aserbaidschan neue Kampfeinsätze im Gebiet gestartet. Das Verteidigungsministerium in Baku sprach am Dienstag zur Begründung von einer "Antiterroroperation lokalen Charakters zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung" in der Region. Der Mitteilung aus Baku zufolge dient der Militäreinsatz dazu, den nach dem letzten Berg-Karabach-Krieg 2020 im Waffenstillstand festgeschriebenen Rückzug armenischer Truppen aus dem Gebiet durchzusetzen.

Zuvor hatten das aserbaidschanische Innenministerium, der Geheimdienst und die Staatsanwaltschaft erklärt, zwei Mitarbeiter der Straßenverwaltung seien vor Morgengrauen mit ihrem Auto auf eine Mine gefahren und durch die Explosion getötet worden. Zu Hilfe eilende Soldaten seien von einer weiteren Mine getötet worden.

Aserbaidschan brachte Berg-Karabach wieder unter Kontrolle

Aserbaidschan hat nach den Worten von Präsident Ilham Aliyev die von Armeniern bewohnte Kaukasusregion Berg-Karabach komplett unter seine Kontrolle gebracht. Innerhalb von nur einem Tag habe man die "Anti-Terror-Maßnahmen" gegen die dortigen Separatisten erfolgreich beendet und die Souveränität des Landes wiederhergestellt, sagte Aliyev am Mittwoch in einer Rede an die Nation. Die Behörden in Berg-Karabach willigten nach heftigen Angriffen Aserbaidschans in eine Waffenruhe ein, die unter anderem die Entwaffnung ihrer Kämpfer beinhaltet. Am Donnerstag sollen Gespräche über die "Wiedereingliederung" Berg-Karabachs in Aserbaidschan beginnen.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf