Ukraine

"Russen deutlich überlegen" – düstere Prognose für Kiew

Militärexperte Gerald Karner analysiert die gegenwärtige Situation im Ukraine-Krieg. Dabei hat er eine gute und eine schlechte Nachricht für Kiew. 

Michael Rauhofer-Redl
Ukrainische Feuerwehrleute bekämpfen einen Brand infolge eines Drohnenangriffs am 2. August 2023.
Ukrainische Feuerwehrleute bekämpfen einen Brand infolge eines Drohnenangriffs am 2. August 2023.
via REUTERS

Nach wie vor wird in der Ukraine unerbittlich gekämpft. Während der Westen die Ukraine nach wie vor mit Waffenlieferungen versorgt und somit für Chancengleichheit sorgen will, setzt die russische Armee weiterhin auf ihre Stärken. Militärexperte Gerald Karner lieferte dazu auf Puls24 eine aktuelle Analyse der Situation. 

Wie sieht das aktuelle Kräfteverhältnis zwischen den beiden Nationen aus, wollte Moderatorin Nina Flori wissen? Das Kräfteverhältnis müsse man laut Karner in zwei Teile einteilen. Die Frage der weitreichenden Marschflugkörper sowie der weitreichenden ballistische Lenkwaffen beantwortet er klar zugunsten von Moskau. Hier habe Russland "eindeutig" die Überlegenheit. Russland verwende diese Überlegenheit allerdings "leider" zur Attacke von zivilen Zielen. Durch diese Angriffe käme es immer wieder zu zivilen Opfern, so Karner. 

Es seien ähnliche Muster wie im Winter zu erkennen. Die Attacken von Putins Truppen zielten auf die kritische Infrastruktur – Stichwort Wasser- und Stromversorgung der Bevölkerung – ab. Auf der anderen Seite habe die Ukraine derart weitreichende Geräte nicht zur Verfügung. Die einzige Ausnahme würden Drohnen aus eigener Produktion darstellen. Kiew würde bei seinen Attacken allerdings auf Ziele der Verwaltungsinfrastruktur sowie militärischen Zielen in Russland setzen.

Das ganze Interview mit Gerald Karner im Video >>

Ukraine auf Schlachtfeld im Vorteil

Am Schlachtfeld selbst scheint es mir so zu sein, dass die Ukraine eine Überlegenheit besitzt. Diese würde sie aber nicht dazu verwenden, einen Einbruch und in weiterer Folge einen Durchbruch in der russischen Verteidigungslinie zu erzielen. Das Muster würde an den vergangenen Herbst erinnern, wo die Ukraine versucht hätte, die Versorgung der russischen Truppen zu schwächen. Das sehe man auch aktuell: Auf der einen Seite wolle man die russischen Truppen an der Front dezimieren, gleichzeitig aber auch deren Versorgungswege unterbrechen.

Russland wirft der Ukraine vor, Russen zu Brandstiftungen in russischen Rekrutierungsbüros angestiftet zu haben. Wie plausibel ist das? Man habe in den vergangenen Monaten immer wieder Aktionen erlebt, wo Widerstandshandlungen auf russischem Territorium gesetzt wurden und diese von russischen Staatsbürgern verübt wurden. Ob diese aus Kiew gelenkt und koordiniert wurden, ließe sich nicht mit letzter Gewissheit sagen, so Karner – auch wenn einiges dafür spreche. 

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