Neue Taktik

Russen-Armee setzt bizarre "Schildkröten"-Panzer ein

Aus Angst vor Drohnenangriffen führt die russische Armee jetzt extrem modifizierte Panzer ins Feld. Sie sehen aus wie fahrende Scheunen.

Roman Palman
Russen-Armee setzt bizarre "Schildkröten"-Panzer ein
Die russische Armee setzt jetzt auf "Schildkröten"-Panzer. Der Blechverschlag soll sie vor Drohnenangriffen schützen.

Raketen, Artillerie, Minen und vor allem Drohnen bestimmen die Schlachtfelder der Ukraine. Gerade letztere lehren auch den klassischen Kampfpanzern immer öfter das Fürchten. Eigentlich sollten die Stahlkolosse das Gelände mit ihrer Panzerung und Waffen das Gelände dominieren, doch gegen die Angriffe aus der Luft scheinen sie hilflos.

Schon seit Monaten setzen Russen und Ukrainer deshalb auf sogenannte "Cope Cages", die von Drohnen abgeworfene Sprengmittel und Einschläge ablenken sollen.

Eher klassische "Cope Cages" auf einem russischen T-80 Panzer auf der Krim im Februar 2024.
Eher klassische "Cope Cages" auf einem russischen T-80 Panzer auf der Krim im Februar 2024.
Konstantin Mihalchevskiy / Sputnik Russia / IMAGO/SNA

Die Bandbreite reichte dabei von halbwegs professionell aufgeschweißten Käfigpanzerungen über aufgespannte Fangnetze bis hin zu kuriosen Konstrukten aus allen jenen Materialien, die eben gerade zur Hand waren.

Inzwischen haben russische Panzer quasi die nächste Evolutionsstufe der Drohnenabwehr erreicht. An der Front werden immer mehr alte T-72 und T-80 in neuem Gewand gesichtet. Sie sehen aus wie fahrende Scheunen!

Das Internet spottet bereits, bezeichnet sie als "Schildkröten-Panzer", "Tankenstein's Monster", "Blyatmobil" oder als nächste "Wunderwaffel". Sie erinnern schon wieder an ihre blockigen Urväter aus dem Ersten Weltkrieg:

Ein französischer Panzer vom Typ Saint-Chamond aus der Ära des Ersten Weltkriegs 1914 bis 1918. Nach mehr als einhundert Jahren Fortschritts sehen russische Panzer wieder ähnlich aus.
Ein französischer Panzer vom Typ Saint-Chamond aus der Ära des Ersten Weltkriegs 1914 bis 1918. Nach mehr als einhundert Jahren Fortschritts sehen russische Panzer wieder ähnlich aus.
IMAGO/Heritage Images

Tatsächlich ist nicht nur der Anblick mehr als bizarr. Videos zeigen, dass meist nur das Hauptgeschütz aus dem darum konstruierten Verschlag aus Blechplatten herausschaut. Die eigene Sicht des Piloten, die Mobilität des Turms und auch jedwede Tarnung wurden zugunsten der zusätzlichen Schutzmaßnahme beinahe vollständig geopfert.

"Es ist nicht dumm, wenn es funktioniert", argumentieren Sympathisanten. Tatsächlich brauchen viele der alten Panzer aus Sowjetbeständen die aufgegebene Mobilität mitunter nicht, weil sie als selbstfahrende Sturmgeschütze und Artillerieersatz eingesetzt werden.

Doch manchmal wagen sich immer wieder einige "Schildkröten" (zu) weit nach vorne. Diese sind durch die Eigenbau-Hülle zwar deutlich besser gegen Drohnenangriffe geschützt, gegen eine Panzermine sind sie jedoch ebenso hilflos wie die schlankeren Standardausführungen.

Auf russischen Telegram-Kanälen kursiert unter anderem ein Video, das die Bergung eines liegengebliebenen Scheunen-Panzers zeigt.

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