Vollautomatischer Supermarkt

Rund um die Uhr einkaufen dank Roboter "Marty"

Laura und Johannes Trauntschnig haben mit "marktzeit" einen vollautomatischen Supermarkt in Wien eröffnet, der Einkaufen zum Kinderspiel macht.

Hannah  Maier
Rund um die Uhr einkaufen dank Roboter "Marty"
Laura und Johannes Trauntschnig mit Roboter Marty.
Denise Auer

Lange bei der Kassa anstehen oder unzählige Regale nach den richtigen Produkten absuchen war gestern. Laura und Johannes Trauntschnig möchten den Lebensmittelmarkt ein Stück weit revolutionieren. In ihrem vollautomatischen Supermarkt namens "marktzeit", geht Einkaufen wie von selbst: Auswählen, Bezahlen, Einkauf entgegennehmen – und das rund um die Uhr.

"Gerade im urbanen Raum wie Wien sehen wir großes Potenzial für unser Geschäft. Wir wollen konventionelle Supermärkte nicht ersetzen, sondern ergänzen", erklärt der 41-Jährige Bauingenieur. Die Idee der Selbstbedienungssupermärkte ist grundsätzlich nicht neu, doch mit einer besonderen Technologie, einem Sicherheitskonzept und dem Fokus auf regionalen Lebensmitteln will das Paar ein ganz besonderes und praktisches Einkaufserlebnis schaffen.

Bestellen, bezahlen und mitnehmen

Etwa ein halbes Jahr hat die Umsetzung gedauert; nun gibt es den "Roboter-Supermarkt" im 3. Bezirk in der Nähe des Gasometer. Die Technik stammt von einem deutschen Start-Up und wird derzeit außer bei "marktzeit" in Wien nirgends in der österreichischen Lebensmittelindustrie eingesetzt.

Robotik-Supermarkt in Wien

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    Die Produkte werden auf dem Tablet bestellt.
    Die Produkte werden auf dem Tablet bestellt.
    Denise Auer

    Das Supermarktkonzept des gebürtigen Kärntners und der Wienerin sieht folgendermaßen aus: Man wählt die Lebensmittel auf einem großen Tablet aus, legt sie in den digitalen Warenkorb, schließt die Bestellung ab, bezahlt mit Bankomat- oder Kreditkarte und kann wenige Sekunden später seinen Einkauf durch ein Fach entgegennehmen. Die Produkte sucht aber kein Mensch im Lager zusammen, sondern ein Roboter, der von den beiden Unternehmern auf den Namen "Marty" getauft wurde.

    Nichts geht ohne Roboter "Marty"

    Lebensmitteleinlagerung und -ausgabe übernimmt Roboter Marty. "Er erkennt auch das Mindesthaltbarkeitsdatum und gibt die Produkte mit kürzerer Haltbarkeitsdauer zuerst heraus", erklärt Johannes. Damit wird gleichzeitig der Lebensmittelverschwendung entgegengewirkt.

    Die Produkte beziehen Johannes und Laura ausschließlich von regionalen Betrieben in Österreich: So gibt es etwa Erdäpfel aus dem Marchfeld, Fleisch vom Biohof Schober im Waldviertel oder Säfte aus Regionen Kärntens. Aber auch Ready-to-Eat-Produkte wie Kärntner Kasnudel, Chili con Carne, Spinatknödel, Salate oder Backwaren kann man kaufen. Im Shop gibt es auch eine Kaffee-Station.

    Bio, Regional und "Einbruchsicher"

    "98 Prozent unserer Produkte sind Bio-zertifiziert", so Laura und Johannes. Sie selbst sind begeisterte Marktbesucher und in ihrem "Robotik-Supermarkt" gibt es solche Lebensmittel nun rund um die Uhr zu kaufen. Seit Kurzem kooperiert der Shop auch mit dem Lieferservice Foodora, der die Lebensmittel bis vor die Haustüre der Wienerinnen und Wiener liefert.

    "Man sieht bei jedem unserer Produkte, woher es kommt. Wir schaffen also völlige Transparenz. Einbrüche sind fast kein Thema, denn durch den bargeldlosen Bezahlvorgang gibt es hier keine Kassa; außerdem gelangt der Kunde selbst gar nicht an die Produkte", so Johannes. Der Shop in der Modecenterstraße 20 hat sich bereits herumgesprochen und ist gut besucht. Wenn sich das Konzept noch weiter etabliert hat, überlegen die beiden, weitere Standorte zu eröffnen.

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