Österreich
Rottweiler biss Mädchen, 3.600 Euro Strafe für Halter
Ein Rottweiler büxte aus seinem Zwinger aus und fiel ein Mädchen (10) an. Nun musste sich der Tierbesitzer vor Gericht verantworten.
Der Rottweiler, der eigentlich dem Sohn des 57-jährigen Angeklagten gehört, lief häufig frei herum, es hatte bereits mehrere Vorfälle gegeben. Auch im Juli 2021 büxte der Vierbeiner in Hart bei Graz aus seinem Zwinger aus. Ohne Maulkorb und Leine stieß das Tier auf eine Frau und deren Tochter (10).
Als der Hund auf die Zehnjährige zulief, begann diese zu schreien – was dann offenbar die Attacke dessen auslöste. Der Rottweiler stieß das Mädchen zu Boden, biss es in Arm, Brust und beide Oberschenkel. Die Zehnjährige musste daraufhin mehrfach im Spital genäht werden. Laut medizinischem Gutachter handelte es sich um schwere Verletzungen, allerdings ohne Dauerfolgen.
„"Ich habe den Zwinger eingezäunt, der Zaun ist 1,60 Meter hoch und der Hund ist vorher nie ausgebrochen" - Angeklagter“
Am Dienstag musste sich der 57-Jährige wegen grob fahrlässiger Körperverletzung vor dem Landesgericht Graz verantworten. Laut Anklage hatte er den Hund nicht ordnungsgemäß verwahrt, obwohl er die Gefährlichkeit des Rottweilers hätte kennen müssen. "Ich habe den Zwinger eingezäunt, der Zaun ist 1,60 Meter hoch und der Hund ist vorher nie ausgebrochen. Was hätte ich denn machen sollen?", erklärte der Angeklagte vor Gericht.
Doch der Rottweiler war zuvor bereits mehrmals auf Kinder losgegangen und hatte diese verletzt: "Der Hund hat über einen längeren Zeitraum die ganze Gegend terrorisiert. Die Angriffslust des Tieres war bekannt. Das geht weit über Fahrlässigkeit hinaus", erklärte Richter Hanspeter Draxler.
Rottweiler hat neues Zuhause gefunden
Der 57-Jährige wurde daher zu einer Geldstrafe in Höhe von 3.600 Euro und vier Monaten bedingter Haft verurteilt – nicht rechtskräftig. Der Vierbeiner hat in der Zwischenzeit ein anderes Zuhause gefunden: "Er ist total freundlich, er ist mein kleiner Teddybär", schwärmte seine neue Besitzerin.