Die Portugiesen galten als einer der Geheimfavoriten auf den Weltmeistertitel in Katar. Gegen Überraschungsteam Marokko kam allerdings bereits im Viertelfinale das Aus. Nachdem Ronaldos wohl letzter Traum vom Titel geplatzt war, verschwand der mittlerweile 38-Jährige bitterlich weinend im Kabinengang.
Gut drei Monate später sind allerdings die Tränen getrocknet. Und Ronaldo denkt gar nicht ans Aufhören, ist stattdessen wieder topmotiviert zum portugiesischen Nationalteam gereist. Am Donnerstag starten die Portugiesen in die EM-Qualifikation, bestreitet ein Heimspiel gegen Fußball-Zwerg Liechtenstein – mit einem neuen Trainer an der Seitenlinie. Ikone Fernando Santos musste nach dem frühzeitigen WM-Aus gehen, Ex-Belgien-Betreuer Roberto Martinez übernahm daraufhin.
Der Trainerwechsel ist ganz nach Ronaldos Geschmack, wie der fünfmalige Weltfußballer vor dem EM-Quali-Auftakt durchklingen ließ. Denn Santos verbannte den Star-Kicker, der mittlerweile beim saudischen Klub Al-Nassr unter Vertrag steht, noch während der WM auf die Ersatzbank. Ronaldo musste sich mit der Joker-Rolle zufrieden geben, wittert scheinbar unter Martinez die Chance auf die Rückkehr in die Startelf.
"Die Bilanz der ersten Tage ist sehr positiv, wir alle sind sehr glücklich. Die Trainingseinheiten sind sehr dynamisch, die Gespräche mit dem Trainer auch. Der Trainerstab hat eine andere Mentalität", meinte Ronaldo. Und fügte noch hinterher: "Man spürt eine Veränderung, das ist gut. Abwechslung zu haben ist schön. Die Luft ist gesünder und frischer, es herrscht eine gute Stimmung, die Intensität des Trainings ist sehr gut. Auch meine Kollegen haben mir gesagt, dass sie das Training geliebt haben", erklärte der 38-Jährige. Zwischen den Zeilen kann man da deutlich eine Spitze gegen Ex-Coach Santos herauslesen.
Mit einem Blick zurück musste sich aber auch der fünfmalige Weltfußballer eingestehen, nicht auf höchstem Niveau gespielt zu haben. "Ich habe kein Problem damit, zuzugeben, dass ich eine schlechte Phase in meiner Karriere hatte. Aber das Leben geht weiter und es war Teil meiner Entwicklung. Jetzt bin ich besser vorbereitet, das Lernen war wichtig, weil ich noch nie so etwas durchgemacht habe. Ich bin jetzt ein besserer Mensch", schloss der 38-Jährige.
Ronaldos Vertrag bei Manchester United wurde noch während der WM nach einem Skandal-Interview aufgelöst. Es folgte die Unterschrift bei Al-Nassr, für 200 Millionen Euro im Jahr. Zuletzt deutete der Portugiese sogar an, womöglich noch die WM 2026 in Nordamerika bestreiten zu wollen.