Fussball
Roma-Fans attackierten Final-Referee am Flughafen
Auch am Tag nach dem Europa-League-Finale gingen die Wogen der Roma-Fans hoch. Im Fokus stand Schiedsrichter Anthony Taylor.
Schon nach dem Endspiel zwischen Sevilla und der Roma in Budapest – die Andalusier setzten sich erst in einem dramatischen Elfmeterschießen mit 4:1 durch – explodierte "Giallorossi"-Coach Jose Mourinho, lauerte dem englischen Unparteiischen in der Tiefgarage des Puskas-Stadions auf. "Das ist eine verdammte Schande", brüllte der portugiesische Star-Trainer in Richtung Schiedsrichter.
Zu Anfeindungen ist es auch am Flughafen gekommen, als Taylor mit seiner Familie die Rückreise nach Großbritannien antrat. Der Unparteiische, seine Frau und seine Tochter mussten von Sicherheitskräften begleitet werden, hunderte Roma-Fans lauerten Taylor in der Abflughalle auf. Zunächst bedrängten sie den Schiedsrichter, sangen lautstark Roma-Fangesänge, danach wurde es allerdings brenzlig.
Mehrere angefressene Roma-Fans versuchten, zum Unparteiischen zu gelangen, Bierbecher und sogar ein Sessel wurden in Richtung des Unparteiischen geworfen. Diesen konnte ein Polizist abfangen. Videos der beängstigenden Szenen machen in sozialen Netzwerken die Runde.
"Wir sind entsetzt über die ungerechtfertigten und verabscheuungswürdigen Beschimpfungen, die gegen Anthony und seine Familie gerichtet wurden", hieß es vonseiten der Profi-Schiedsrichter-Vereinigung der englischen Premier League. Der Unparteiische selbst äußerte sich zu den Vorfällen bisher noch nicht. Mourinho droht nach seiner Schimpftirade derweil eine Strafe durch die UEFA.