Völlig daneben
Roger Waters wirft Israel "False Flag"-Operation vor
Der umstrittene Rockmusiker Roger Waters hat Israel vorgeworfen, den Angriff der islamistischen Hamas "aufzubauschen" und "Geschichten zu erfinden".
Der Pink-Floyd-Gründer behauptete in der Sendung "System Update" im Interview des US-Journalisten Glenn Greenwald, viele der Opfer der Attacke seien israelische Soldaten gewesen. "Das ist kein Kriegsverbrechen." Waters' erste Reaktion, als er von dem Angriff gehört habe, sei gewesen, abzuwarten, "was passiert ist". Dann habe er sich gefragt, warum die Israelis den Angriff nicht hätten kommen sehen, sagte der Musiker. "Das ist doch sehr merkwürdig." Auf Greenwalds Frage, ob der verheerende Angriff der Hamas gerechtfertigt sei, wich Waters aus. "Wir wissen nicht, was sie getan haben. Aber war es gerechtfertigt, sich der Besetzung zu widersetzen? Ja!"
Bei dem schlimmsten Massaker in der Geschichte Israels waren am 7. Oktober und an den Tagen danach mehr als 1400 Menschen getötet worden, darunter viele Frauen, Kinder und Jugendliche. Der 80-Jährige, dem in der Vergangenheit mehrfach Antisemitismus vorgeworfen wurde, fügte hinzu, er sei gegen jegliche Kriegsverbrechen. Allerdings äußerte er Zweifel, dass es in Israel überhaupt dazu gekommen sei. "Es gab vielleicht Einzelfälle", sagte Waters. "Natürlich" verurteile er die Tötung und Entführung von Zivilisten. "Aber die ganze Sache wurde von den Israelis total aufgebauscht, die haben Geschichten über die Köpfung von Babys erfunden."
Israelische Armee nimmt Hamas-Stützpunkt ein
Israelische Bodentruppen haben nach Darstellung der Armee nach heftigen Kämpfen im nördlichen Gazastreifen einen Stützpunkt der islamistischen Hamas eingenommen. Dieser liege im Flüchtlingsviertel Dschabalia, teilte das Militär am Donnerstag mit. An dem zehn Stunden langen Kampf seien neben der Hamas auch der Islamische Dschihad beteiligt gewesen, hieß es. Viele Ortschaften im Norden des Gazastreifens sind in dem Krieg, der vor mehr als einem Monat begonnen hatte, weitgehend zerstört worden. Von der Hamas veröffentlichte Videos zeigen Kämpfe zwischen den Ruinen.
Immer wieder sind darin Hamas-Kämpfer zu sehen, die Panzerabwehrraketen auf israelische Panzer abfeuern. Die israelischen Truppen hätten in Dschabalia "Terroristen getötet, viele Waffen sichergestellt, Tunnelschächte aufgedeckt", hieß es in der israelischen Mitteilung. Einer der Tunnelschächte habe neben einem Kindergarten gelegen und führe zu einem weitverzweigten unterirdischen Tunnelsystem. In dem Stützpunkt sei auch "wichtiges operatives Material gefunden worden, in dem es um die Einsatzpläne des Feindes" gehe.