Studie der Privatuni Krems

Risikoschwangerschaften – kaum Aufklärung nach Geburt

Frauen werden kaum über die Langzeitfolgen von Gestationsdiabetes und Präeklampsie aufgeklärt. Dadurch erhöht sich das Risiko für andere Erkrankungen.

Risikoschwangerschaften – kaum Aufklärung nach Geburt
Symbolbild einer schwangeren Frau
Getty Images

Eine Studie der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) zeigt den dringenden Bedarf für eine verbesserte Betreuung und Aufklärung von Frauen nach hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen oder Gestationsdiabetes.

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass mehr als zwei Drittel aller Frauen, keine ausreichende Information über die Langzeitrisiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhielten.

Uniklinik St. Pölten diagnostizierte Studienteilnehmerinnen

Die Studieneineilnehmerinnen wurden zwischen 2015 und 2020 am Universitätsklinikum St. Pölten mit Präeklampsie oder Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert. Von den 750 kontaktierten Frauen nahmen schließlich 161 an einer qualitativen Befragung teil.

Nur die Hälfte der Frauen mit Hochrisikoschwangerschaften erhielt Empfehlungen zur Anpassung ihres Lebensstils, obwohl dies das Risiko für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken könnte.
Birgit Pfaller-Eiwegger
Leiterin der Studie und Oberärztin am Universitätsklinikum St. Pölten

Bei über 85 Prozent der Frauen, die Schwangerschaftserkrankungen mit einem Risiko für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten, fand langfristig kein Follow-up statt. Selbst Termine bei Hausärztinnen nahmen weniger als 40 Prozent der Frauen mit Hochrisikoschwangerschaften innerhalb der ersten Monate nach der Geburt wahr.

Erhöhtes Risiko bei weiteren Schwangerschaften

Die Ergebnisse zeigen zusätzlich auf, dass für die Betroffenen ein höheres Risiko besteht, bei einer weiteren Schwangerschaft erneut an Präeklampsie oder Gestationsdiabetes zu erkranken. Das läge vorrangig daran, dass die Frauen bei fehlender Aufklärung auch nicht darüber Bescheid wüssten, wie ihre Lebensweise das Risiko einer solchen Erkrankung senken kann. Denn ein aktiverer Lebensstil mit ausreichend körperlicher Betätigung und gesunder Ernährung könne das Risiko solcher Erkrankungen – sowohl in der Schwangerschaft, als auch die Folgeerkrankungen betreffend – deutlich senken.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Gesundheitspersonal müsste besser geschult sein

    Die Studie empfiehlt eine verbesserte Ausbildung für alle Berufsgruppen im Gesundheitswesen, um sie für die langfristigen Folgerisiken von Schwangerschaftserkrankungen zu sensibilisieren. Die Integration strukturierter Beratungspläne in die Gesundheitspraxis könnte einen signifikanten Beitrag zur Prävention und Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Frauen mit erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen leisten.

    red, SaPi
    Akt.