Situation zu gefährlich
Ring-Radweg breiter: Auch Fahrbahnen sind nicht tabu
Der Ring-Radweg wird als zu schmal und gefährlich eingestuft. Er soll in Zukunft aufgewertet werden. Ein Konzept wurde nun dafür in Auftrag gegeben.
Zu schmal und zu gefährlich: Der Ring-Radweg ist noch nicht so, wie ihn Radfahrer, Verkehrsorganisationen und selbst die Stadt Wien gerne hätte. Es staut sich. Gefährliche Konflikte mit Fußgängern und Radfahrern sind an der Tagesordnung.
Wie eine Standard-Recherche nun zeigt, könnte sich die Situation in Zukunft ändern. Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) hat Planungen in Auftrag gegeben. Trotzdem: So schnell kann mit einer Umsetzung nicht gerechnet werden.
"In die Jahre gekommen"
Der Ring-Radweg ist der meistbefahrene Radweg Wiens. Über 1,74 Millionen Fahrten im Jahr 2023 registrierten die beiden automatischen Zählstellen am Opernring. Rund 10.200 Fahrten innerhalb von 24 Stunden waren es an einem Rekordtag des vergangenen Jahres im Juni.
"Der Ring ist eine der Hauptradrouten, aber in die Jahre gekommen. Ich habe daher die zuständigen Abteilungen beauftragt, sich den Ring anzuschauen, um dort das Qualitätsniveau des Radwegs zu heben", erklärt Sima.
Zu schmal und zu viele kritische Stellen
Wo liegen genau die Probleme? Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) als auch die Radlobby weisen darauf hin, dass der Radweg zu schmal sei. Dadurch erhöht sich die Unfallgefahr. Wie schmal der Ring-Radweg konkret ist, lässt sich aber nicht sagen, denn bei der Stadt gibt es dazu keinerlei Daten.
Würde der Ring-Radweg allerdings heute gebaut, müsste er mindestens 3,3 Meter, oder sogar vier Meter breit sein. Das ist seit 2022 für Zweirichtungsradwege mit einem Radaufkommen und einer verkehrlichen Relevanz wie am Ring vorgeschrieben.
An vielen Stellen werden Rad- und Gehwege zudem gemeinsam geführt. Berührungspunkte gibt es auch mit Autos. Sie queren den Radweg, und das teilweise auch an Kreuzungen ohne Ampel. Die Radlobby hat am inneren Ring-Radweg 14, am äußeren 13 und entlang des Kais zwei solche Kreuzungen gezählt.
Konzept soll bis 2025 vorliegen
Geht es nach Stadträtin Sima, soll nun bis Herbst 2025 ein fertiges Konzept für den Radverkehr am Ring vorliegen. Früher sei das nicht möglich, weil Abteilungen und Baufirmen mit anderen Projekten ausgelastet seinen. Der Ring-Radweg soll also der Schwerpunkt der nächsten Legislaturperiode werden.
"Ziel ist es, den Rad- und Fußverkehr am Ring zu entflechten. Dabei sind natürlich die Nebenfahrbahnen ein Thema", sagt Sima. Die Spuren auf der Hauptfahrbahn sollen bleiben.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Stadt Wien plant, den Ring-Radweg zu verbessern, da er als zu schmal und gefährlich angesehen wird
- Die Verkehrsstadträtin Ulli Sima hat Planungen in Auftrag gegeben, um die Situation zu verbessern, aber eine schnelle Umsetzung ist nicht zu erwarten
- Der Radweg soll breiter werden und bis 2025 soll ein Konzept zur Verbesserung des Radverkehrs am Ring vorliegen