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Restaurant verrechnet 2,50 für zweiten Löffel

Nach einem Essen im Restaurant staunte ein Besucher über die Gebühr für einen zusätzlichen Löffel. Er und seine Begleitung hatten ein Dessert geteilt.

Der Inhaber des Restaurants zeigt sich uneinsichtig über die Empörung. (Symoblibld)
Der Inhaber des Restaurants zeigt sich uneinsichtig über die Empörung. (Symoblibld)
Getty Images/iStockphoto

Als ein Mann und seine Begleitung im Restaurant Raten in Oberägeri (Kanton Zug, Schweiz) gegessen hatten und danach bezahlen wollten, gerieten die beiden ordentlich ins Staunen. Auf der Rechnung fanden die beiden neben den konsumierten Speisen den Kostenpunkt "1x 2. Löffel". Der Preis dafür: 2,50 Franken, also umgerechnet 2,54 Euro, wie der "Beobachter" berichtet. Die beiden hatten sich nach dem Essen ein Dessert geteilt und dafür einen zweiten Löffel bestellt.

"Wer ein Dessert teilt, belegt zwei Stühle", sagt der Wirt des Restaurants Iwan Iten gegenüber dem "Beobachter". Dies sei auch auf der Karte aufgeführt. Iten gehe es dabei nicht ums Geld, sondern er wolle bei den Gästen "ein Bewusstsein schaffen". So sei der Preis für einen Coupe Dänemark heute zweieinhalb Mal höher als in den Fünfzigerjahren.

Gleichzeitig bezahle er als Wirt heute jedoch fünf Mal mehr Lohn, als dies sein Vater damals getan hatte. Wer den Preis für den Löffel nicht bezahlen wolle, könne das Dessert mit einem Löffel teilen. "Wir zwingen niemanden, zu uns zu kommen", so der Wirt weiter. Auch für den gedeckten Tisch mit Brot und Gedeck werde eine Gebühr verrechnet, nämlich drei Franken.

Gastroverband zeigt Verständnis

Der Verband Gastro Zug, bei dem das Restaurant Mitglied ist, wollte sich gegenüber dem Onlineportal "Zentralplus" nicht zum Fall äußern. "Wir haben aber Verständnis dafür, dass Gastronomen kreativ sein müssen, um die Rechnungen zu bezahlen", sagt jedoch Thomas Tellenbach vom Verband Gastro Luzern im Nachbarkanton.

Die Maßnahme empfehle der Verband aber nicht. Fixkosten wie Energiepreise seien angestiegen, auch die Löhne seien höher wegen des Fachkräftemangels. Irgendwie müssten die gestiegenen Kosten gedeckt werden. Teilweise werde dies etwa mit generellen Preiserhöhungen oder einem Energiezuschlag gemacht, so Tellenbach.

Das Restaurant Raten war bereits 2021 während der Corona-Pandemie in die Schlagzeilen geraten. So hatte der Geschäftsinhaber Covid-Zertifikate nicht kontrolliert, weshalb er von der Polizei eine Anzeige kassiert hatte.

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