63.000 Opfer
Rekord an Todesfälle - 8.500 verstarben 2023 auf Flucht
Seit 10 Jahren verschwanden, laut einer Studie, rund 63.000 Menschen bei ihrem Fluchtversuch. 2023 gab es dabei die meisten Opfer.
In ihrem neuen Bericht "A Decade of Documenting Migrant Deaths" schreibt die Internationale Organisation für Migration (IOM) über die Fluchtbewegungen zwischen den Jahren 2014 und 2023. Konkret geht es darum, wie viele flüchtende Menschen dabei verstorben oder verschollen sind. Das Ergebnis ist ernüchternd. In den letzten 10 Jahren verstarben 63.285 Menschen auf der Flucht.
Die meisten Todesfälle und Vermisste sind im Jahr 2023 zu verzeichnen. Laut dem Bericht sind 8.542 Fälle bekannt. Das ist eine globale Erhöhung von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2022 wurden 7.141 Tode verzeichnet. Zu Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2014 gab es "nur" 5.548 Todesfälle.
Der Bericht der IOM gibt auch bekannt, aus welchen Gebieten die meisten Todesopfer stammen. Dabei liegt Afrika aus Platz eins. In den letzten zehn Jahren verstarben rund 14.000 Flüchtende aus der Region und 11.100 Menschen sind verschwunden. Auf Platz zwei liegt Amerika mit insgesamt 8.550 Fälle. Trotzdem bleibt das Herkunftsland größtenteils ungeklärt. 37.000 Opfer konnten in den letzten zehn Jahren keiner Region zugeordnet werden.
Todesfälle oft unterschiedlich
Die meisten Menschen ertrinken bei ihrem Fluchtversuch. Fast 37.000 Todesfälle gab es dadurch in den letzten zehn Jahren. Auch durch Gewalt während der Flucht werden immer wieder viele Menschen getötet, der Bericht gibt hier rund 4.300 bekannte Fälle an. Gewalt liegt damit hinter Straßenunfällen mit 5.773 Opfer auf Platz drei.
Keine Besserung in Sicht
Auch für das Jahr 2024 sollten die Zahlen auf einem Hoch bleiben. Obwohl es verglichen zum Vorjahr weit weniger Flüchtlinge gibt, sind die Sterberaten dennoch ähnlich und bleiben damit alarmierend.