Gewalt-Akt oder Sturm?
Regenbogen-Flagge am Linzer Hauptplatz heruntergerissen
Passanten machten am Sonntag in der Früh am Hauptplatz eine traurige Entdeckung. Die neue Friedensflagge wurde aus ihrer Verankerung gerissen.
Erst im vergangenen Dezember wurde die Flagge zum internationalen Tag der Menschenrechte prominent direkt vor dem Linzer Rathaus am Hauptplatz gehisst. Die Initiative für die Regenbogen-Flagge mit dem Schriftzug "Together for peace" kam von der Friedensinitiative der Stadt Linz. Es sei auch in "turbulenten Zeiten" wichtig, öffentlich Zeichen für den Frieden zu setzen.
Bürgermeister Klaus Luger( SPÖ) betonte bei der Installation die Verantwortung der Stadt: "1986 hat sich Linz zur Friedensstadt erklärt, und diese Verpflichtung setzen wir besonders in der heutigen Zeit fort." Mit der Botschaft "together for peace" (gemeinsam für den Frieden) wolle man die zentralen Elemente der Friedensarbeit in den Fokus rücken.
Umso erschütterter waren viele Linzer, als sie die Fahne am Sonntag heruntergerissen vorfanden. Offenbar wurde sie aus der Verankerung gerissen, hing traurig zu Boden. Der Hintergrund ist aber noch völlig unklar: Die Polizei hatte vorerst keine Meldung dazu, konnte auf "Heute"-Anfrage noch keine Angaben machen.
Möglich ist auch, dass die Flagge von starken Sturmböen, die in den vergangenen Tagen übers Land fegten, heruntergerissen wurde.
Bälle und Demo in Linz
Es werden jedenfalls traurige Erinnerungen an die Wochen nach dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel geweckt. Damals wurde die israelische Flagge gleich drei Mal heruntergerissen. Zuerst sollen zwei Jugendliche im Alter von 14 und 16 Jahren sie am selben Ort abgerissen und zerschnitten haben. Beim zweiten Vorfall riss sie ein junger Mann herunter. Und beim dritten Fall waren es offenbar Betrunkene, die die Flagge in einer Nacht von Samstag auf Sonntag herunterrissen.
In der Linzer Innenstadt war in der Nacht von Samstag auf Sonntag jedenfalls jede Menge los. Im Palais Kaufmännischer Verein fand der höchst umstrittene Burschenbundball statt, der jährlich von zahlreichen Vertretern von Rechtsaußen besucht wird und für viel Kritik sorgt. Gegner der Veranstaltung feierten wie jedes Jahr am "WurstvomHundBall" im Kulturzentrum Stadtwerkstatt. Zu einer Demo gegen den Burschenbundball kamen laut Polizei 1.600 Menschen, laut den Protestierenden waren es 2.500.