Wolff legte Veto ein
Red Bull wollte Deal mit größtem Konkurrenten
Helmut Marko verrät einen "Beinahe-Deal" zwischen Red Bull und Mercedes. Stattdessen wurde Honda ins Boot geholt. Damals noch ein Risiko.
Red Bull und Honda: Eine Partnerschaft, die in den letzten Jahren große Erfolge feiern konnte, wäre beinahe nicht zustande gekommen. Das österreichische Formel-1-Team war sich mit seinem großen Konkurrenten über eine Partnerschaft einig. Mercedes sollte den Red-Bull-Rennstall mit Motoren ausstatten. Ein bekannter Name legte jedoch sein Veto ein.
Die Vorgeschichte
2014 endete eine erfolgreiche Formel-1-Ära. Es wurden die V6-Hybrid-Motoren eingeführt. Der Motor von Red Bull und Renault verlor an Power. Dominator Sebastian Vettel musste sich fortan hinten anstellen. Mercedes dominierte.
Die Bullen wurden in den folgenden Jahren ungeduldig. Renault schaffte es nicht, die klaffende Lücke zu Mercedes zu schließen. Die Partnerschaft, die einst erfolgreich war, bekam Risse. Das angespannte Verhältnis wurde teilweise auch in der Öffentlichkeit ausgetragen. Im Podcast "Inside Lane" erinnerte sich Red-Bull-Chefberater Helmut Marko an das damalige Geschehen.
Rivalität und Deal mit Mercedes
Der österreichische Rennstall suchte nach Alternativen und verhandelte mit dem großen Widersacher Mercedes. Bei den Silberpfeilen hatten zur damaligen Zeit Toto Wolff und Niki Lauda als Doppelspitze das Sagen.
"Es gab damals eine große Rivalität mit Mercedes", deutete Marko das schwierige Verhältnis der beiden Formel-1-Teams an. Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz sei "kein großer Fan" der Idee gewesen, künftig die Motoren von Mercedes zu beziehen. "Ich habe gesagt: 'Hör zu, mit unserem Motor können wir die Leute nicht mehr motivieren, weil jeder weiß, dass man damit nicht gewinnen kann'", überzeugte der "Doktor" seinen Chef.
"Also hatten wir einen Deal mit Mercedes, einen Handschlag-Deal mit Niki Lauda, der von Toto Wolff nicht unterstützt wurde." Nach dem Veto des Mercedes-Teamchefs suchte Red Bull nach einem neuen Partner. Die Lösung: Honda.
Riskante Alternative
Zuvor statteten die Japaner den britischen Rennstall McLaren mit ihrem Getriebe aus. Jedoch wenig erfolgreich. Der Red Bull-Chefberater hatte jedoch Insider-Informationen über die Planungen im Honda-Lager. "Da haben wir gesagt: 'Ja, das machen wir, dieses Risiko gehen wir ein'", sagte der Berater.
Der japanische-Motorhersteller meinte es mit einer Red-Bull-Partnerschaft "ernst". Der Deal kam zustande. Seit 2019 bilden Honda und Red Bull ein Erfolgsduo. "Wir treffen immer mutige Entscheidungen. Ein bisschen No Risk, No Fun", erklärte Marko die Partnerschaft. Die Partnerschaft endet allerdings 2026, neuer Motoren-Ausstatter wird Ford.
Auf den Punkt gebracht
- Red Bull und Mercedes standen kurz vor einer Partnerschaft, bei der Mercedes den österreichischen Rennstall mit Motoren ausstatten sollte, doch Mercedes-Teamchef Toto Wolff legte sein Veto ein
- Stattdessen entschied sich Red Bull für eine riskante Zusammenarbeit mit Honda, die sich letztlich als äußerst erfolgreich erwies