Formel 1
Red Bull von Regeländerung gestoppt? Nun spricht Horner
Die Siegesserie von Red Bull Racing ist gerissen. Erstmals in dieser Saison wurden die Bullen geschlagen. Hat das mit einer Regeländerung zu tun?
Die erste 14 Saisonrennen konnte der heimische Rennstall allesamt für sich entscheiden, zwölf davon gingen auf das Konto von Doppel-Weltmeister Max Verstappen, der mit zuletzt zehn Rennsiegen in Folge sogar die bisherige Bestmarke von Sebastian Vettel überflügelte.
In Singapur riss diese beeindruckende Serie. Auch die Bullen sind nicht das erste Team, das alle Rennen in einer Saison gewinnen kann. Verstappen wurde im Großen Preis am Sonntag Fünfter, sein Teamkollege Sergio Perez gar nur Achter. Dem war ein schwieriges Wochenende für die Bullen vorausgegangen. Der so dominante RB19 lief plötzlich nicht mehr, es gab gravierende Probleme bei der Abstimmung, Verstappen klagte immer wieder über ein zu stark ausbrechendes Heck. So war im Qualifying bereits im zweiten Abschnitt Endstation.
Regeländerungen
Zwar galt der Straßenkurs im asiatischen Stadtstaat nicht gerade als Red-Bull-Paradestrecke. Doch die Probleme, die das bisher dominante Team hatte, sorgten für Rätsel im Fahrerlager. Schnell machten Spekulationen die Runde, Red Bull könnte durch eine Regeländerung eingebremst worden sein. Seit Singapur werden Teile an den Autos nämlich vermehrt auf ihre Biegsamkeit überprüft. So legt die Technische Direktive TD018 nun fest, dass sich die sogenannten "Flexi Wings" nicht mehr biegen dürfen und die TD039 legt fest, dass der Unterboden der Autos nicht mehr beweglich sein darf.
Prompt greifen diese Regeländerungen, hat Red Bull die Dominanz verloren. Profitierten sie allem vom alten Regelwerk? "Nein", untermauerte Teamchef Christian Horner. "Das Auto, das wir im Qualifying hatten, ist im Wesentlichen dasselbe Auto, das wir vor zwei Wochen in Monza und eine Woche davor in Zandvoort hatten. Das hat nichts mit den technischen Richtlinien zu tun. An unserem Auto hat sich nichts verändert", betonte der Red-Bull-Teamchef Christian Horner bei "Sky Sports".
Zurück zu alten Setup
Zwar testete der Rennstall am Freitag einen neuen Unterboden, der brachte allerdings nicht den gewünschten Erfolg. "Wir sind dann zurückgegangen. Es war also ein bewährtes Setup", erklärte Horner weiter. Warum der so dominante Rennstall aber derart große Probleme hatte, ist dem Red-Bull-Boss weiterhin ein Rätsel. "Wir sind verwirrt. Das Auto reagiert nicht auf Veränderungen. Das Untersteuern, das Übersteuern, die Bremsprobleme. Es ist so, als hätten wir es nicht geschafft, die Reifen ins Temperaturfenster zu bekommen. Wir haben verschiedene Dinge ausprobiert, aber nichts hat funktioniert", meinte der Teamchef.
Die einzige Hoffnung ist nun, dass die Strecke in Suzuka, wo am Sonntag der Große Preis von Japan auf dem Programm steht, dem heimischen Rennstall deutlich besser liegen sollte.