Formel 1
Red-Bull-Team vor Verkauf? Das sagt Sportchef Marko
Aufregung in der Formel 1! Nach dem Ableben von Red-Bull-Boss Didi Mateschitz soll ein PS-Team verkauft werden. Was sagt Helmut Marko?
Nach dem Tod des reichsten Österreichers steht das Formel-1-Engagement auf dem Prüfstand. Oliver Mintzlaff das Kommando übernommen. Jetzt sieht es für Alpha Tauri alles andere als gut aus, berichtet jedenfalls "Auto Motor und Sport". Demnach soll Mintzlaff, einst Vorstand des deutschen Bundesligisten RB Leipzig, nun für sämtliche Sport-Investments des Energydrink-Herstellers verantwortlich, zwei Varianten planen: Entweder eine Kostensenkung, oder der Verkauf.
Was sagt Helmut Marko dazu? Immerhin hat er als Motorsport-Chef der "Bullen" doch einiges mitzureden. Auf "Sky" gibt er sich zunächst bedeckt und meint: "Gerüchte kommentieren wir generell nicht." Doch dann äußert er sich doch ausführlicher. "Dass man mit dem, was AlphaTauri im letzten Jahr erreicht hat, Platz 9 in der Konstrukteursmeisterschaft, nicht zufrieden sein kann, ist auch verständlich. Aber so eine Entscheidung liegt ganz allein bei den Shareholdern", meint der Steirer.
Marko war einer der Erfinder des Red-Bull-Projekts mit zwei Teams. Sein Masterplan: AlphaTauri als Kundenteam von Red Bull Racing. Das lässt das Reglement aber nicht mehr im dem Maß zu wie vor knapp 20 Jahren, als das Projekt buchstäblich Fahrt aufnahm. Marko dazu: "Man denkt darüber nach, wie man die Effizienz steigern kann. Wenn man ein Team hat, das die WM gewinnt, und das andere nur um Platz 9 ist, dann scheinen die Synergien nicht richtig zu wirken."
Alpha Tauri sei "Teil unserer Philosophie. Vettel und Verstappen kamen alle über Alpha Tauri zu uns. Aber wenn das Team nicht richtig performt, hilft das auch nichts. Man schaut sich das an. Und das ist mehr als logisch." Offenbar gibt es aber auch Probleme abseits der Rennstrecke. Mit Alpha Tauri sollte auch die eigene Red-Bull-Modemarke unter dem gleichen Namen promotet werden. Doch der Erfolg im Bekleidungs-Business bleibt offenbar aus. "Das Gesamtergebnis ist nicht zufriedenstellend. Als ordentliche Kaufleute werden unsere Shareholder die richtige Entscheidung treffen", meint Marko.
Interessenten am Formel-1-Team gibt es anscheinend schon. Insider berichten, dass es ein Angebot über 700 Millionen Dollar gibt – von drei Interessenten. Laut "auto motor und sport" sind das folgende Kandidaten. Erstens: das britische Nachwuchsteam Hitech von Oliver Oakes, derzeit unter anderem in Formel 2 und Formel 3 engagiert und eng mit dem Red-Bull-Juniorteam verbandelt. Zweitens: Michael Andretti, der zuletzt 350 Millionen für Sauber geboten hatte und damit abgeblitzt ist. Drittens: der Rennstall Mumbai Falcons, hinter dem drei indische Geschäftsleute stehen. Diesem Projekt werden allerdings die geringsten Chancen eingeräumt.