Formel 1

Red Bull kickt Fahrer: Jetzt spricht Marko Klartext

Es hat sich wochenlang abgezeichnet, am Dienstag wurde es dann offiziell: Red Bull setzte den Niederländer Nyck de Vries vor die Tür. 

Heute Redaktion
Helmut Marko erklärt den Rauswurf von Nyck de Vries. 
Helmut Marko erklärt den Rauswurf von Nyck de Vries. 
Imago Images

Der 28-Jährige wurde als Nachfolger des zu Alpine abgewanderten Pierre Gasly in den Red-Bull-Kosmos geholt, besetzte das zweite Cockpit neben Yuki Tsunoda bei Alpha Tauri, dem Red-Bull-Schwesternteam. Mit einer beeindruckenden Fahrt als Williams-Ersatzmann in Monza 2022 drängte sich der Champion in der Formel 2 und Formel E auf, doch nun ist die "Königsklassen"-Karriere des Niederländers bereits zu Ende gegangen. 

Nach gerade einmal zehn Rennen zog Red-Bull-Berater Helmut Marko die Reißleine, warf De Vries raus. Red-Bull-Ersatzpilot Daniel Ricciardo wird nun bis Jahresende hinterm Lenkrad sitzen. De Vries blieb in seinen zehn Rennen ohne Punkt, ist Letzter der Fahrer-Weltmeisterschaft, kam nie über den zwölften Platz hinaus. Sein letztes Rennen, den Großen Preis von Großbritannien, beendete der 28-Jährige ebenfalls auf dem letzten Platz. Ein Bild mit Symbolkraft. 

1/21
Gehe zur Galerie
    Grand Prix von Österreich: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Österreich: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    IMAGO/Eibner

    Marko teilt aus

    Gegenüber dem niederländischen "Telegraaf" sprach Marko nun Klartext, erklärte den frühen Rauswurf noch vor der Sommerpause. "Wir mussten etwas tun. Warum hätten wir warten sollen? Welchen Unterschied machen zwei Rennen?", fragte der 80-Jährige, als er gefragt wurde, warum man nicht bis zur Sommerpause wartete. "Nyck ist ein netter Kerl, aber der Speed war einfach nicht da", so das knallharte Urteil des Grazers. 

    1/11
    Gehe zur Galerie
      Die Promi-Fotos des Spielberg-Grand-Prix 2023. Mark Mateschitz, Sohn des im Vorjahr verstorbenen Red-Bull-Gründers Dietrich Mateschitz, führt in der Boxengasse mit Teamchef Christian Horner und den Kollegen Schmäh.
      Die Promi-Fotos des Spielberg-Grand-Prix 2023. Mark Mateschitz, Sohn des im Vorjahr verstorbenen Red-Bull-Gründers Dietrich Mateschitz, führt in der Boxengasse mit Teamchef Christian Horner und den Kollegen Schmäh.
      Eibner / EXPA / picturedesk.com

      "Wir haben ihn unter Vertrag genommen, weil er letztes Jahr in Monza großartig war. Wir haben erwartet, dass er zumindest gleichauf mit seinem Teamkollegen ist. Aber er war immer drei Zehntel langsamer. Wir haben keine Verbesserungen gesehen. Er ist 28 Jahre alt, hat viel Erfahrung und Wissen als Testfahrer. Man kann ihn nicht mit einem Rookie vergleichen", erklärte Marko, dass beim Niederländer andere Maßstäbe angesetzt wurden. "In Baku ist er gut gestartet, ich dachte, es wird besser, aber dann ist er wieder gecrasht. Er hat kein einziges Mal eine Super-Runde gezeigt, die uns begeistert hat", so der Red-Bull-Mann weiter. 

      Keine Formel-1-Chance mehr

      Marko ist aber auch klar, dass De Vries nun in einer äußerst ungemütlichen Position ist. Auf die Zukunft des 28-Jährigen in der Formel 1 angesprochen meinte Marko: "Das wird schwierig. Aber gleichzeitig denke ich, dass er es kommen sah. Er kann noch eine tolle Karriere in der Langstrecken-WM haben", gab der Grazer dem entlassenen Fahrer einen Ratschlag mit. 

      1/21
      Gehe zur Galerie
        Grand Prix von Kanada: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
        Grand Prix von Kanada: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
        IMAGO/Eibner

        Ricciardo, der auf De Vries folgt, bewies in einem Reifentest am Dienstag, dass der Sieger von acht Grands Prix nichts an Talent verloren hat. "Seine Zeiten waren auf drei verschiedenen Reifenmischungen konkurrenzfähig. Wenn Ricciardo nicht den Speed gehabt hätte, hätten wir uns etwas anderes überlegt. Aber Alpha Tauri ist in keiner guten Position, sie sind Letzter in der Konstrukteurs-WM. Wir mussten etwas tun. Ricciardo bringt neue Energie ins Team", meinte Marko.

        Nur Tage zuvor unterstrich der Australier, der zunächst einen Wechsel zu einem Nachzüglerteam ausgeschlossen hatte, er könne sich vorstellen, zu Alpha Tauri zu wechseln, wenn ihm die Perspektive geboten wird, künftig wieder bei Red Bull zu fahren. Gut möglich also, dass das Cockpit von Sergio Perez für 2024 nicht fix ist...