Skandal in Polen

Rechtsradikaler Politiker randaliert bei jüdischem Fest

Antisemitischer Vorfall im polnischen Parlament. Der polnische Abgeordnete Grzegorz Braun randaliert bei jüdischer Chanukka-Feier.

David Winter
Rechtsradikaler Politiker randaliert bei jüdischem Fest
Grzegorz Braun von der rechtsradikalen Konfederacja randaliert bei Chanukka-Feier im polnischen Parlament.
via REUTERS

Dass in einem Vorraum des polnischen Parlamentsgebäudes das jüdische Lichterfest Chanukka gefeiert wurde, wollte ein rechtsradikaler polnischer Politiker scheinbar nicht dulden. Grzegorz Braun von der rechtsradikalen Konfederacja griff sich kurzerhand einen nahestehenden Feuerlöscher und löschte den Chanukka-Leuchter mit dem Gerät. Anschließend kam es zum Handgemenge mit Angehörigen der jüdischen Gemeinde.

Videos des Vorfalls zeigen, wie in einem Seitentrakt des Parlaments klassische Musik gespielt wird, zahlreiche Menschen stehen um den jüdischen Leuchter herum. Wie aus dem Nichts drängt sich der rechtsradikale Grzegorz Braun in den Vordergrund und randaliert. 

Chanukka-Leuchter sei "Akt des Satanismus"

Die Vertreterinnen und Vertreter der jüdischen Gemeinde seien auf Einladung des Parlamentspräsidenten in das Gebäude gekommen und hätten den Leuchter entzündet, berichten polnische Medien am Dienstag. Auf X (vormals Twitter) sind tumultartige Szenen zu sehen. Nach der Tat ist der ganze Raum in nebelartigen Pulverdampf gehüllt. Personen eilten herbei, um den Rechtsradikalen zu filmen, bevor dieser das Foyer verlässt. Von der Rednertribüne erklärte der Abgeordnete anschließend, das Anzünden eines Chanukka-Leuchters sei ein "Akt des Satanismus".

Was ist Chanukka?
Das Chanukka-Fest erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem nach einem Aufstand gegen die Griechen 164 vor Christus und an das "Lichtwunder" eines acht Tage brennenden Leuchters. Es dauert heuer noch bis zum 15. Dezember.

Der polnische Parlamentspräsident Szymon Holownia schloss Braun daraufhin von der Sitzung aus und kündigte an, Strafanzeige erstatten zu wollen. Solange er Präsident des Parlaments sei, werde es dort keine Toleranz für Antisemitismus und Rassismus geben. Polens designierter neuer Regierungschef Donald Tusk nannte Brauns Aktion eine Schande.

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