Martin Sellner auch dabei
Rechte und AfD-Mitglieder planten Massenabschiebungen
Deutsche Rechtsextreme und AfD-Politiker wollen Menschen mit Migrationshintergrund in einen "Musterstaat" nach Afrika ausweisen.
Bei einem geheimen Treffen im Potsdamer Hotel Adlon haben bekannte Rechtsextreme und AfD-Politiker skurrile Pläne zur "Remigration" geschmiedet. Mit dabei waren auch der österreichische Rechtextremist und Ex-"Identitären"-Sprecher Martin Sellner, österreichischer Neurochirurg sowie die rechte Hand von AfD-Parteichefin Alice Weidel, Roland Hartwig.
Auch deutsche Bürger ausländischer Herkunft stehen auf der Schwarzen Liste
Details über das Treffen hatte das Recherchennetzwerk "Correctiv" veröffentlicht. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Erarbeitung einer Strategie zur Umsiedlung von Menschen mit Migrationshintergrund. Die Rede sei von "maßgeschneiderten Gesetzen" gewesen, die den Druck zur Anpassung auf Zugewanderte und solche mit Familie aus Zuwanderungsländern erhöhen sollten.
AfD-Fraktionsvorsitzender von Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund habe etwa vor, sein Bundesland "für diese Klientel möglichst unattraktiv" zu machen. Und die AfD-Bundestagsabgeordnete Gerrit Huy habe in der Vergangenheit selbst schon Remigrationsstrategien konzipiert.
Abstruse Remigrationspläne
Diskutiert wurde konkret über die Idee eines "Musterstaats" in Nordafrika, auf den man rund zwei Millionen ungewollte Menschen abschieben könne. Auch die anwesenden AfD-Politiker sollen sich mit diesem Vorschlag zufrieden gezeigt haben.
Roland Hartwig, Alice Weidels persönlicher Referent, wollte laut "Correctiv" die inhaltlichen Pläne des Treffens in seine Partei tragen. Die AfD weist Vorwürfe auf rechtsextremes Gedankengut bisher zurück.
Eingeladen zum Treffen hatte der ehemalige Mitbesitzer der "Backwerk"-Kette sowie Eigner der Restaurantkette "Hans im Glück", Hans Christian Limmer. Das Franchise-Unternehmen hatte sich am Mittwoch mit sofortiger Wirkung von Miteigner Limmer getrennt.