Ilegal Strom abgezapft
Razzia in Wien: Flüchtlinge hausen in diesen Bruchbuden
In den Wohnungen wurde illegal Strom abgezapft, Duschen und WCs selbst umgebaut. Vermieter ließen sich die Bruchbuden teuer bezahlen.
Groß-Razzia Montagabend (25.3.) in zwei Problemhäusern in der Salzachstraße 46 und in der Othmargasse 42-44 in Wien-Brigittenau. Beide Altbauten sind als Flüchtlingsunterkünfte bekannt – die Quartiere sind oft in schlimmen Zustand, werden von Hausbesitzern angeblich dennoch sündteuer an Kriegsflüchtlinge aus Syrien, Irak oder Afghanistan weitervermietet. Für eine kleine 2-Zimmer-Wohnung wird angeblich bis zu 1.000 Euro verlangt – natürlich bar auf die Hand.
WC und Duschen illegal umgebaut
Ein Team von Stadt Wien, Polizei, Gruppe Sofortmaßnahmen, Wiener Netzen und anderen Diensten durchkämmten die Gebäude nun vom Keller bis zum Dach. Was sie entdeckten, war abenteuerlich, darunter nicht genehmigte Installationen von sanitären Einrichtungen wie Duschen, WC sowie andere Umbauten – Wasser sickerte in Boden und Wänden.
20. Bezirk: Großeinsatz in zwei Problemhäusern
Stromdiebe überbrückten Smartmeter
In 32 Wohnungen wurde illegal Strom abgezapft – Smartmeter und Stromkreise wurden dabei kreativ mit einem Kabelsalat überbrückt. In 23 Wohnungen musste die Stromzufuhr aufgrund akuter Gefahr sogar gesperrt werden – Ausnahmen gab es bei Wohnungen mit Kindern. Diese bekamen eine "Gnadenfrist" von einer Woche bis der Strom abgedreht wird. Es setzte Anzeigen wegen Stromdiebstahls.
Mieter wurde aggressiv
Insgesamt wurden von der Landespolizeidirektion Wien 122 Identitätsfeststellungen durchgeführt. Während sich der Großteil der Mieter kooperativ und hilfsbereit verhielt, gab es einen Fall, wo ein Mieter wegen aggressivem Verhalten gegenüber der Amtsabordnung in die Wohnung zurückverwiesen wurde.
Es wird eng für Vermieter
Auch für die Vermieter der Bruchbuden wird es eng. Sie müssen vor allem die Barzahlung der Mieten erklären und den schlechten Zustand der Wohnungen. Die Finanzpolizei leitete Ermittlungen aufgrund des Verdachts auf Gründung von Scheinfirmen ein, auch wegen Steuerhinterziehung wird ermittelt.
"Recht auf saubere Wohnung!"
"Die aufgedeckten gravierenden Mängel verdeutlichen die Dringlichkeit regelmäßiger Kontrollen. Jeder Bürger und jede Bürgerin hat das Recht auf ein sicheres und sauberes Zuhause. Wir werden unsere Kontrollen im gesamten Stadtgebiet verstärken, um dieses Recht zu schützen", erklärt dazu Walter Hillerer, Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen.
Auf den Punkt gebracht
- Großeinsatz in Brigittenauer Problemhäusern deckt zahlreiche Verstöße auf, darunter nicht genehmigte Installationen, Stromdiebstähle und Verdacht auf Steuerhinterziehung
- Die Kontrollen der Stadt Wien führten zur Identitätsfeststellung von 122 Mietern und zur Entdeckung von gravierenden Mängeln, die weitere Maßnahmen und verstärkte Kontrollen im gesamten Stadtgebiet erforderlich machen