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Raumsonde "Solar Orbiter" zur Sonne gestartet
Die Raumsonde "Solar Orbiter" ist am Montagmorgen ins Weltall aufgebrochen. Die Mission mit österreichischer Beteiligung soll die Sonne genauer als je zuvor erforschen.
Mehr als zehn Jahre sind es her, seit sich Europa zuletzt die Sonne näher angesehen hat. Jetzt verspricht eine gemeinsame Mission der ESA (mit österreichischer Beteiligung) und NASA neue Erkenntnisse über die Sonne: Zum ersten Mal soll eine Raumsonde zu den Polen der Sonne fliegen und die Oberfläche aus der Nähe filmen.
500 Grad Celsius heiß
Die Raumsonde "Solar Orbiter" startete am Montagmorgen um 5:03 Uhr unserer Zeit vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida (siehe Video). Eine NASA-Rakete trägt sie von dort aus ins Weltall.
Die Raumsonde soll auf eine Rekorddistanz von bis zu 42 Millionen Kilometern an die Sonne heranfliegen - bis in die Umlaufbahn des Planeten Merkur. Bis es soweit ist, wird es Jahre dauern. Der Hitzeschild der Sonde müsse Temperaturen bis zu 500 Grad Celsius aushalten.
Sonnenwinde untersuchen
Die Mission soll unter anderem die Sonnenwinde und das Magnetfeld der Sonne genauer unter die Lupe nehmen. "Wir kennen Phänomene wie den Sonnenwind oder das Magnetfeld der Sonne, das mit dem Magnetfeld der Erde interagiert. Diese Prozesse kennen wir von der Erde, aber wir wissen nicht, wie sie entstehen auf der Sonne. Und die Wissenschaftler vermuten, dass die unterschiedliche Rotation der äquatorialen Regionen der Sonne und der Polarregionen der Sonne zum Beispiel das Magnetfeld verursacht", so ESA-Flugbetriebsleiter Paolo Ferri im Gespräch mit Euronews.
Den Raketenstart verantwortet die NASA, nach etwa 50 Minuten übernimmt Ferris Team am Steuerungszentrum ESOC in Darmstadt (Deutschland). Dann trennt sich die Rakete automatisch von der Raumsonde, die fortan per Radiosignal aus Darmstadt gesteuert und kontrolliert wird.
Die "Solar Orbiter"-Mission soll mindestens sieben Jahre dauern. Die Kosten werden auf 1,5 Milliarden Euro geschätzt.