Wien

Wirt: "Wenn schon Rauchverbot, dann gleich generell!"

Ein Rauchverbot in Schanigärten sei ein "logischer Schritt", verlautbarte der Ärztekammer-Vizechef. Der Vorstoß sorgt unter Gastronomen für Aufregung.

Für heftige Diskussionen sorgte der Vorschlag des Ärztekammer-Vizechefs, ein Rauchverbot in Schanigärten einzuführen.
Für heftige Diskussionen sorgte der Vorschlag des Ärztekammer-Vizechefs, ein Rauchverbot in Schanigärten einzuführen.
Tobias Steinmaurer

Soll schon bald Schluss mit der Zigarette im Gastgarten sein? Geht es nach Erik Randall Huber, dem Vizechef der Ärztekammer, ist das die Zukunft der Gastronomie. Passend zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai sprach sich der Mediziner für ein Rauchverbot in Schanigärten aus – wir berichteten.

Kolarik: "Nur eine Verlagerung des Problems"

Der Vorstoß polarisierte und sorgte für heftige Diskussionen, "Heute" hatte sich in Wien umgehört und auch die Gastronomen zum Thema befragt. Für Paul Kolarik von der "Luftburg" im Prater (Leopoldstadt) kommt ein derartiges Verbot nicht in Frage: "Das würden unsere unsere rauchenden Gäste nicht goutieren. Raucher brauchen eine Fläche, wo sie sich zurückziehen können. Und wenn man sie vor das Lokal und den Gastgarten schickt, wäre das nur eine Verlagerung des Problems." Bereits jetzt frage man bei Reservierungen nach, ob Raucher dabei sind: "Wir versuchen dann, im Schanigarten Raucher- und Nichtraucher-Seiten zu machen. Unser abgetrennter Kinderspielbereich ist ohnehin rauchfrei."

Figlmüller: "Vertreibt unsere Gäste"

Kaum Probleme mit Rauchern im Schanigarten hatte Hans Figlmüller, der das gleichnamige Traditionsrestaurant in der City betreibt, bisher: "Die meisten Gäste verhalten sich sehr rücksichtsvoll. Wenn Rauchen verboten werden soll, dann gleich generell. Wir können uns grundsätzlich mit allem arrangieren. Aber ein Rauchverbot das uns die Gäste vertreibt, also eine Regelung auf dem Rücken der Gastronomen – das ist nicht okay", so der Gastronom.

Bayer: "Das Verbot wird kommen"

Für Gerald Bayer, Inhaber der Lokale "Erich" und "Ulrich" im siebten Bezirk, ist klar, dass ein Rauchverbot langfristig kommen wird: "Man sieht ja die Entwicklung, aber es wird dauern. Auch hier wird Österreich das Schlusslicht machen." Den Unmut vieler Nichtraucher könne er nachvollziehen: "Ich verstehe, dass es unangenehm sein kann, wenn die Tische eng beieinander stehen. Bei uns ist es aber so, dass die Gäste sich dann arrangieren, Rücksicht nehmen oder den Kellnern ihre Wünsche äußern. Wir hatten noch nie ein dezidiertes Problem." Er hofft, dass es bei einem Rauchverbot keine "halbe Lösung" geben wird. Denn: "In der Umsetzung stelle ich mir das sehr schwierig vor. Im Endeffekt haben wir dann die Feindschaft mit den Gästen, weil wir ihnen das Rauchen verbieten müssen."

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