Bauchfett nimmt zu

Rauchen hält schlank? Im Gegenteil – sagt eine Studie

Entgegen dem weit verbreiten Irrglauben, Rauchen würde die Figur erhalten, beweist eine neue schwedische Studie das Gegenteil: Das Bauchfett nimmt zu.

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Rauchen hält schlank? Im Gegenteil – sagt eine Studie
Rauchen macht krank und hält nicht schlank.
iStockphoto.com; Collage: heute.at

Die Sorge um eine mögliche Gewichtszunahme wird von Rauchern häufig als Grund dafür angeführt, nicht mit dem Rauchen aufzuhören. Schließlich würde das Rauchen ihren Appetit bremsen – so der weit verbreitete Glaube. Eine neue Studie legt jedoch nahe, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Tatsächlich soll Rauchen für vermehrtes Bauchfett sorgen – insbesondere das viszerale Fett, das sich tief im Bauchraum befindet und mit einem höheren Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes, Schlaganfall und Demenz in Verbindung gebracht wird.

Viszerales Fett 

Es stimmt zwar, dass Raucher tendenziell ein geringeres Körpergewicht haben als Nichtraucher, aber Forscher sagen, dass sie auch mehr Bauchfett (und viszerales Bauchfett) haben. Viszerales Fett ist schwer zu erkennen. Man kann einen völlig flachen Bauch haben und trotzdem ungesunde Mengen an viszeralem Fett aufweisen, was ein höheres Risiko für schwere Krankheiten bedeutet. Die neuen Forschungsergebnisse belegen, dass Rauchen diese Art von Fett möglicherweise verstärkt.

Forscher der Universität Kopenhagen kombinierten die Ergebnisse verschiedener genetischer Studien mit mehr als einer Million Menschen. Sie untersuchten, ob Raucher eine andere Körperfettverteilung haben als Nichtraucher. Sie berücksichtigten weitere potenzielle Einflussfaktoren wie Alkoholkonsum oder sozioökonomischen Hintergrund, um sicherzustellen, dass alle gefundenen Zusammenhänge zwischen Rauchen und Körperfettverteilung tatsächlich auf das Rauchen und nicht auf einen anderen Faktor zurückzuführen sind.

Unabhängig von anderen Faktoren

Die Analyse ergab, dass der Beginn des Rauchens und das Rauchen im Laufe des Lebens mit einer Zunahme des Bauchfetts verbunden war. Dabei handelte es sich höchstwahrscheinlich um viszerales Fett, das die Bauchorgane umhüllt, und nicht um subkutanes Fett, das sich direkt unter der Haut befindet. Der Hauptautor der Studie, Dr. Germán Carrasquilla, dazu: "Der Einfluss des Rauchens auf das Bauchfett scheint unabhängig von anderen Faktoren wie dem sozioökonomischen Status, Alkoholkonsum, ADHS oder der Risikobereitschaft der Person zu sein."

"Aus der Sicht der öffentlichen Gesundheit unterstreichen diese Ergebnisse die Bedeutung groß angelegter Bemühungen zur Prävention und Reduzierung des Rauchens in der Bevölkerung, da dies auch dazu beitragen kann, das viszerale Bauchfett und alle damit verbundenen chronischen Krankheiten zu reduzieren", heißt es in der Studie.

red
Akt.
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