Übertragen gefährliche Keime
Rattenplage in Hohenau – Bürgermeister schlägt Alarm
Die Gemeinde beauftragte einen Kammerjäger zur Bekämpfung der Ratten. Doch viele Einwohner verwehrten den Experten den Zutritt.
Nachdem Kammerjäger im Vorjahr im gesamten Kanalsystem in Hohenau an der March (Bezirk Gänserndorf) gegen Ratten gekämpft hatten, muss nun eine neuerliche Bekämpfungsaktion starten. Wie die "NÖN" am Sonntag berichtete, verweigerte die Hälfte der Bewohnerinnen den beauftragten Experten den Zutritt.
Der Bürgermeister ist verzweifelt: "Ein guter Bekannter von mir wäre fast gestorben, nachdem er sein Getränk kurze Zeit im Freien unbeaufsichtigt gelassen hatte. Dieses war dann nämlich mit Rattenurin kontaminiert", so SP-Bürgermeister Wolfgang Gaida gegenüber den "NÖN".
Aufruf in den Gemeindenachrichten
Auch in der aktuellen Ausgabe der Hohenauer Gemeindenachrichten wird auf die Gefahren durch die Rattenplage aufmerksam gemacht. Auf ihren nächtlichen Touren verlieren die Nager ständig Kot und Urin und markieren damit ihren Rückweg. So werden gefährliche Krankheitserreger verbreitet.
Damit eine Bekämpfung erfolgreich durchgeführt werden kann, müssten jedoch alle Gemeindebürgerinnen mithelfen. "Keine Ratten zu sehen, bedeutet nicht, keine Ratten zu haben", heißt es dazu in den Gemeindenachrichten. Ratten sind nachtaktive Tiere und ihre Anwesenheit würde erst dann bemerkbar, wenn die Population bereits überhandgenommen habe.
„Keine Ratten zu sehen, bedeutet nicht, keine Ratten zu haben!“
Sorge um Haustiere
Die Sorge, dass Haustiere gefährdet oder hohe Kosten auf die Anwohnerinnen zukommen würden, sei für den Bürgermeister laut "NÖN"-Bericht unverständlich. Köder-Boxen würden so aufgestellt, dass Katzen und Hunde sie nicht erreichen können. Vergifte Tiere verkriechen sich und seien so für Katzen unerreichbar. Zudem würden die Köder-Boxen nur wenige Euro kosten: "Das sollte den Menschen aber ihre und unser aller Gesundheit wert sein", so der Gemeindechef. Im Juni soll neuerlich eine Bekämpfungsaktion starten.