Anrainer sind alarmiert
Ratten-Invasion auf Benkos stillgelegten Baustellen
Viele Benko-Projekte sind wegen Geldmangels gestoppt. In seinen Bauruinen in München tummeln sich bereits die Ratten.
Das Milliarden-Reich des René Benko bröckelt, sein Signa-Konzern wankt unter Milliardenschulden – immer mehr Großprojekte werden auf Eis gelegt. Baustopp beim Elbtower in Hamburg, auch in Berlin, Düsseldorf und Stuttgart stehen die Großbaustellen still. Die jüngste Alarm-Meldung kam aus München, wo Signa die Arbeiten am Prestige-Projekt "Alte Akademie" ebenfalls einstellen musste.
Mitten in der Fußgängerzone der bayerischen Metropole wollte Signa die Alte Akademie in großem Stil aufpolieren, eines der größten Projekte des Konzern. Zugleich sollte ein Kaufhaus nahe des Hauptbahnhofs saniert werden, auch hier stehen die Baggers still. In unmittelbarer Nähe ist ein weiteres Objekt leer. Früher war das ein Galeria-Kaufhaus, das Benko im Zuge der Insolvenz der Kette im Sommer schließen musste.
Obdachlose in leerstehenden Häusern
Die Münchner sind alarmiert: Rund um die verwaisten Signa-Baustellen verwahrlost das Viertel. Obdachlose haben sich beim ehemaligen Kaufhaus eingerichtet. Bauzäune, abgerissene Planen, herumliegendes Material bestimmen das Straßenbild. Was die Shopbetreiber und Hoteliers in der Gegend zutiefst verärgert, wie die "Münchner Abendzeitung" berichtet. "Ich will mir gar nicht vorstellen, dass das nun über Jahre so bleibt", sagt Meghan Dinegar, Direktorin des Boutique-Hotels "Yours Truly", gegenüber der Zeitung.
„In zehn Minuten sieht man hier 40 Ratten“
Hotelgäste würden sich über den Lärm der Obdachlosen, die sich bei dem leerstehenden Kaufhaus aufhalten, beschweren. Schlechte Online-Bewertungen des Hotels häufen sich. In der Straße gebe es zudem eine regelrechte Invasion von Ratten und Mäusen: "Wenn man da zehn Minuten steht, sieht man 40", erregt sich ein Restaurantchef.
"Katastrophe fürs Geschäft"
"Eine Katastrophe für das Geschäft" sei die aktuelle Situation, sind sich die Geschäftsleute in der Gegend einig. Nicht auszudenken, wenn das jetzt lange so weitergehe. Die Umsätze brechen weg, die Kunden kommen nicht mehr gerne. "München hat seine Seele an Herrn Benko verkauft", sagt eine Gewerbetreibende verbittert zur "Abendzeitung": "Und dann wundern sich alle, wenn wieder einer schließen muss."