Fussball
Ex-Finanzminister Rudi Edlinger (81) ist verstorben
Der frühere Finanzminister und zuletzt Ehrenpräsident von Rapid, Rudolf Edlinger, ist nach schwerer Krankheit im 82. Lebensjahr verstorben.
Traurige Nachrichten aus Hütteldorf. Der langjährige Rapid-Präsident und spätere Ehrenpräsident Rudi Edlinger ist im Alter von 81 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben, das teilte der Klub am Samstag Vormittag mit.
Der ehemalige SPÖ-Finanzminister (1997 bis 2000) unter Kanzler Viktor Klima hatte auch als langjähriger Landespräsident des Pensionistenverbands Österreichs (2003 bis 2019) "zahlreiche nachhaltige Errungenschaften für die ältere Generation" durchgesetzt, heißt es im Nachruf des PVÖ.
Grün-Weiß im Herzen
Neben der Politik galt der Fußball als eine von Edlingers größten Leidenschaften. Bei Rapid Wien gilt er als eine der wichtigsten Personen der Vereinsgeschichte. Über 4.400 Tage, vom 22. Oktober 2001 bis 18. November 2013, war Edlinger Präsident der Grün-Weißen. In seiner Amtszeit gab es 2005 und 2008 die beiden letzten Meistertitel für Rapid.
Der aktuelle Rapid-Präsident Martin Bruckner trauert um einen großen Rapidler: "Rudi Edlinger hat eine Ära geprägt und war ein Präsident, der ein echtes Vorbild bleibt. Über die Jahre entwickelte sich zwischen uns ein freundschaftliches Verhältnis, er stand stets bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite ohne öffentlich die Arbeit seiner Nachfolger zu beurteilen. Ich habe auch seinen Rat sehr geschätzt und oft angenommen."
"Seine Verdienste rund um unseren Herzensverein sind nicht hoch genug einzuschätzen. Zudem war er ein glühender Anhänger, bis zuletzt war er, wann immer es sein gesundheitlicher Zustand zugelassen hat, bei den Heimspielen unserer Profimannschaft, aber auch bei der von ihm sehr geschätzten Auswahl des SK Rapid II. Auch bei unseren großen internationalen Nachwuchsturnieren für U9- und U15-Mannschaften, die ebenfalls in seiner Amtszeit ins Leben gerufen wurden, war er ein treuer Besucher. Meine persönliche Anteilnahme und jene des SK Rapid gilt der Familie von Rudi Edlinger, sowie allen Wegbegleitern. Wir werden unserem Ehrenpräsidenten stets ein ehrendes Andenken bewahren", so Bruckner weiter.
Hofmann: "Er war der Wiener Opa"
Auch Ehrenkapitän Steffen Hofmann trauert: "Der Präsi, wie ich ihn gerne nannte, war ein einzigartiger Funktionär und vor allem Mensch. Er hat unseren Klub über mehr als ein Jahrzehnt wie ein echter Sir und Gentleman geführt, sich bei Erfolgen nie in den Vordergrund gestellt, in schwierigen Zeiten hingegen immer die Verantwortung in der Öffentlichkeit übernommen. Er persönlich war es, der mich nach meinem kurzen Gastspiel in München im Sommer 2006 zu unserem gemeinsamen Herzensklub zurückgeholt hat und ich durfte mit ihm eine weit über Rapid oder den Fußball hinausgehende Beziehung pflegen."
"Jedes Gespräch mit ihm war eine Bereicherung, er wurde für mich rasch zu einer Art Wiener Opa. Ich bin ihm für alles, was er für unseren Klub, aber auch mich persönlich getan hat, unendlich dankbar", erklärt Hofmann.
Das letzte Heimspiel, Edlinger live im Stadion verfolgte, war der 3:0-Heimsieg seiner Rapidler gegen den Wolfsberger AC.