Szene
Rammstein in Wien: FPÖ-Führungsriege bei Skandalkonzert
Das Rammstein Konzert in Wien erhitzt die Gemüter. Während einige Fans die Karten verkaufen wollten, kann sich die Band über hohen FPÖ-Besuch freuen.
Die deutsche Band Rammstein ist seit vielen Wochen aus den Schlagzeilen nicht mehr wegzudenken. Unzählige Frauen haben schwere Vorwürfe gegen die Musiker erhoben, insbesondere gegen den Frontman Till Lindemann (60). Von sexuellen Übergriffen, über Machtmissbrauch bis hin zu körperlicher Gewalt und Vergewaltigung – die Anschuldigungen wiegen schwer.
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Österreicherin erhebt Stimme gegen Till Lindemann
Wie ORF.at berichtete, warf zuletzt eine Österreicherin dem Sänger vor, sie bei einer "Pre-Party" misshandelt zu haben. In seinem Hotelzimmer soll Lindemann ihr gegen ihren Willen mehrmals auf das Gesäß geschlagen haben, obwohl sie ihn darum bat, damit aufzuhören. Die Band streitet jegliches strafrechtlich relevantes Verhalten ab und beruft sich auf die Unschuldsvermutung.
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FPÖ-Politiker unter den 110.000 Rammstein-Fans
Trotz der hitzigen Diskussionen und mehreren empörten Stimmen, wurde bisher kein Konzert der Skandal-Künstler abgesagt. Auch die für 26. und 27. Juli geplanten Auftritte im Wiener Ernst-Happel-Stadion werden stattfinden. Ihre Fans scheinen sich an den Anschuldigungen nicht sonderlich zu stören. Etwa 110.000 Menschen werden der Flammen-reiche Rammstein-Show beiwohnen, darunter auch einige Politiker.
Medienberichten zufolge wird die Salzburger FPÖ-Chefin und stellvertretende Landeshauptfrau Marlene Svazek den Auftritt am Donnerstag besuchen. Sie gilt als bekennender Rammstein-Fan und besuchte bereits in der Vergangenheit ein Konzert in Turin. Außerdem wird Michael Stumpf, Landesparteisekretär der FPÖ-Wien, das Flammeninferno persönlich begutachten.
Die Grünen solidarisieren sich mit Demonstrierenden
Parteimitglieder der Grünen hingegen finden sich auf der anderen Seite des Rammstein-Spektrums wieder. Wie Meri Disoksi, stellvertretende Klubobfrau und Frauensprecherin der Grünen, und Viktoria Spielmann, Frauensprecherin der Grünen Wien, jüngst in einer Presseaussendung erneut betonten ließen, fordert die Partei "Keine Bühne für mutmaßliche Täter".
"Die nächste Frau bricht ihr Schweigen und schildert, wie Rammstein-Frontmann Lindemann seinen Status und seine Machtposition als Rockstar missbraucht hat", spielt Disoski in der Aussendung auf die Anschuldigungen der Österreicherin an. "Die anonym bleiben wollende Frau belegt ihre Aussagen mit Fotos, die von unabhängigen Expert:innen geprüft worden sind und die nicht einfach ignoriert und weggewischt werden können."
Außerdem wird seitens der Grünen Frauen Wien zur Unterstützung der Demonstrationen aufgerufen, die am 26. Juli ab 17:30 unter dem Slogan "Sexisten die Show stehlen!" vor dem Ernst-Happel-Stadion stattfinden werden. Der angemeldete Aufmarsch wird von der Kampagnenorganisation #aufstehn organisiert.