Tod in Indonesien
Rätsel um Tod von steirischem Ex-Mordermittler
1989 überlebte der Ex-Beamte eine Schießerei nur knapp. Nun wurde die Leiche von Weltenbummler Hannes F. (62) entdeckt. Die Todesursache ist unklar.
Auf seinem Traumschiff "Cayenne" segelte er seit 16 Jahren um die Welt: Nun ist Hannes F. (62) tot. Die Leiche des Steirers wurde am Samstag am Namosain-Strand in der Nähe der Stadt Kupang (Indonesien) angeschwemmt. Da der Körper sichtbare Wunden aufwies (u.a. im Gesicht und am Knie), wurde eine Obduktion im nahe gelegenen Bhayangkara Titus Uly Krankenhaus angeordnet.
Seit Juli 2007 war der ehemalige Raub- und Mordermittler mit seiner Frau Sabine mit dem Zwei-Master auf den Weltmeeren unterwegs, segelte sogar bis Australien. Zuletzt war der 62-Jährige allein unterwegs, in drei Wochen wollte er sich mit seiner Frau wieder auf Bali treffen.
Das sind die Bilder des Tages
„Zuerst war eine männliche Stimme am Telefon, der Mann konnte kein Englisch. Beim zweiten Mal war eine Frau dran, die mir in einem gebrochenen Englisch mitteilte, dass sie das Handy gefunden hätte.“
"Wir haben jeden Tag telefoniert", erzählte Sabine F. der "Kleinen Zeitung". Auch Freitagfrüh rief sie ihren Mann an, konnte ihn jedoch nicht erreichen: "Zuerst war eine männliche Stimme am Telefon, der Mann konnte kein Englisch. Beim zweiten Mal war eine Frau dran, die mir in einem gebrochenen Englisch mitteilte, dass sie das Handy gefunden hätte." Daraufhin wurden Kollegen des Ex-Kripo-Beamten aktiv und kontaktierten die österreichische Botschaft in Indonesien.
Der Steirer wurde am Freitag um 10 Uhr als vermisst gemeldet, Samstagfrüh, gegen 6 Uhr, entdeckten Fischer schließlich die am Strand angeschwemmte Leiche von Hannes F. Der 62-Jährige dürfte da bereits stundenlang im Wasser gelegen haben. Auch die Ausweispapiere wurden gefunden. Sein Schiff, das in Kupang vor Anker liegt, war leer, das Beiboot nur provisorisch festgemacht. Die Umstände seines Todes sind äußerst rätselhaft.
Ex-Kripo-Beamter wurde bei Schießerei schwer verletzt
Hannes F. hat ein bewegtes Leben hinter sich: 1989 wurde der Gendarm in Gratwein in eine Schießerei verwickelt. Ein Autodieb war plötzlich mit dem gestohlenen Pkw aufgetaucht, Hannes F. nahm die Verfolgung auf. Bei einer Fabrik kam es schließlich zu einem Schusswechsel, bei dem sowohl der Dieb (er nahm sich anschließend das Leben), als auch der Ex-Beamte verletzt wurden. Aufgrund des schnellen Einsatzes eines Rettungssanitäters und eines Hubschrauber-Piloten konnte das Leben von Hannes F. gerettet werden. Nun trauern seine Frau, Freunde und zahlreiche Kollegen um den 62-Jährigen.