Für die Forschung

Radioaktiver Kernreaktor noch bis 2040 in Betrieb

Im Wiener Prater befindet sich Österreichs einziger Forschungsreaktor. Zumindest noch bis 2040 wird hier geforscht und ausgebildet.

Wien Heute
Radioaktiver Kernreaktor noch bis 2040 in Betrieb
Das Atominstitut der österreichischen Universitäten beherbergt einen Atomreaktor. Der Forschungsreaktor ging am 21. März 1962 in Betrieb.
SCHNEIDER Harald / APA / picturedesk.com

Seit 1962 ist Österreichs einziger Forschungsreaktor in Betrieb – und das nicht gänzlich ohne Kritik. So stellte man immer wieder die Frage, wie gefährlich der Reaktor tatsächlich ist und welcher Strahlenbelastung die Mitarbeiter dort ausgesetzt sind. Die Grünen forderten sogar die Schließung des Forschungsreaktors der Technischen Universität.

Die Laufdauer des Forschungsreaktors ist zumindest aber noch bis 2040 gesichert, wie nun aus einem Bericht des ORF hervorgeht. Die Brennstäbe hätten nächstes Jahr in die USA transportiert werden sollen. Sie bleiben allerdings, da die Brennelemente nur gering abgebrannt sind.

80 Brennstäbe für die Forschung

Der Reaktor in Wien dient vor allem der Erforschung der Strahlensicherheit. Außerdem werden hier Studierende der TU Wien sowie internationaler Universitäten ausgebildet. In laufend neuen Forschungsprojekten geht es etwa um die Optimierung der Brennstoffausnutzung.

Über 80 Brennelemente halten den Forschungsreaktor TRIGA Mark-II am Laufen. Der Großteil enthält jeweils 38 Gramm Uran-235 und ist mit 20 Prozent nur gering angereichert. Der Reaktor dient dazu, Neutronen zu erzeugen. "Diese kann man in den verschiedensten Bereichen nutzen: Grundlagenforschung, für Analysen in der Archäometrie, für Atomuhren – Kernuhren – die braucht man in der Fahrzeugtechnologie für selbstfahrende Autos", erklärt Andreas Musilek, Leiter des Atominstituts der Technischen Universität (TU) Wien.

Strahlenbelastung: Welche Gefahr besteht?

Laut Angaben des Atominstituts ist das Strahlungslevel im Reaktor extrem gering. Ist er nicht in Betrieb, ist der Strahlenpegel vergleichbar mit der Umgebungsstrahlung. Ein Warnsystem, bei dem eine Messstelle die Strahlung 24 Stunden am Tag misst, sorgt dafür, dass im Notfall, die Strahlenschutzbehörde alarmiert wird.

Flugpersonal bekommt laut TU Wien mehr kosmische Strahlung ab, als die Mitarbeiter im Reaktor am Atominstitut. Dennoch ist eine gewisse Überwachung vorgeschrieben.

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